Vertreter des deutschen Interessenverbunds der Java User Groups (iJUG) sind verärgert über Oracles Übernahme von Sun. Von Oracle sei seither zum Thema Java nichts zu erfahren.
Der Java-Community fehle insbesondere ein klarer Zeitplan für die kommenden Jahre, erklärte Fried Saacke, Vorstandsvorsitzender des iJUG. „Diesen könnte man dann analysieren und darauf aufbauend eigene Vorstellungen formulieren.“
Oracle schweigt sich aus, auch, was das Zusammenspiel von Open Source und kommerzieller Software – etwa bei GlassFish – angeht. „Es wird immer behauptet, es handle sich um die gleichen Produkte mit anderer Lizenz“, sagte Vorstandsmitglied Oliver Szymanski. Ein Beweis dafür stehe allerdings noch aus. Auch sei unklar, wie in Zukunft mit den Entwicklerwerkzeugen OpenJDK7 und JDK7 verfahren werde.
Die Community denkt nun darüber nach, das Schicksal der Java Virtual Machine (JVM) selbst in die Hand zu nehmen. Es sei leichter, sich auf eine Weiterentwicklung des OpenJDK zu einigen. „Auch JavaFX will die Community ja als Open Source, um es weiterentwickeln zu können.“
Die Entwickler beklagen, was Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth unlängst kritisierte: „Oracle hat die Beziehungen zur Open-Source- und Entwickler-Community dauerhaft beschädigt. Vielleicht wirkt sich das unmittelbar auf die Gewinne aus, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall wird es echte Probleme bei der schnellen Verbreitung von Oracle-Schlüsseltechniken wie Java und MySQL hervorrufen.“
Mitte Juli hatte das OpenSolaris Governing Board gegen Oracle revoltiert. Es drohte mit seiner Auflösung, sollte Oracle weiterhin schweigen. Nur einen Monat später gab Oracle das Ende des quelloffenen Betriebssystems bekannt.
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