Der amerikanische Musikindustrieverband – die Recording Industry Association of America (RIAA) – sieht in Googles und Verizons Vorstoß zur Netzneutralität eine Möglichkeit, Musikpiraten zu enttarnen. Teil deren Vorschlags ist es nämlich, dass Nutzer Zugang zu „allen legalen Netzinhalten“ garantiert wird, was die Frage aufwirft, wie mit illegalen Inhalten verfahren werden soll.
13 Musikorganisationen – darunter BMI und RIAA – haben Google-CEO Eric Schmidt einen offenen Brief (PDF) geschrieben, um ihn um Details zu bitten, wie Google in Sachen Netzneutralität und illegale Inhalte weiter vorgehen will.
„Nach Meinung der Musikgemeinde, die wir vertreten, muss jede Initiative für Internetrecht dafür eintreten, dass es Providern und anderen Mittlern gestattet wird und sie dabei unterstützt werden, illegale Aktivitäten wie Copyrightverletzungen und Kinderpornografie zu bekämpfen“, heißt es in dem Brief. „Die gegenwärtige Rechtslage funktioniert nicht für Amerikas Kreative. Unser Geschäft wird untergraben – ebenso wie die Träume und Karrieren von Songschreibern, Künstlern, Musikern, Studiotechnikern und anderen Fachmännern.“
Schon Mitte Januar hatte sich die RIAA an die US-Telekommunikationsbehörde FCC (Federal Communications Commission) gewandt. Letztere solle dafür sorgen, dass bei gesetzlichen Regelungen zur Netzneutralität „flexible Regeln“ zum Einsatz kämen – die Provider nicht davon abhielten, Verstöße gegen das Urheberrecht anzuzeigen.
Das Prinzip der Netzneutralität – freies Internet für alle – fußt darauf, dass alle Datenpakete gleich behandelt werden. Das gilt unabhängig davon, ob sie von einem großen Anbieter mit starkem finanziellen Hintergrund kommen oder etwa von einem kleinen Webshop-Betreiber. Ist die Kapazitätsgrenze erreicht, wird das Netz für alle langsamer.
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