MPEG LA verlängert Gratislizenz von Videocodec H.264

Die MPEG Licensing Association (MPEG LA) hat angekündigt, auch nach 2015 keine Lizenzgebühren für Videoinhalte im AVC/H.264-Format zu erheben, sofern diese für den Endkunden kostenlos sind. Dieses sogenannte „Internet Broadcast AVC Video“ bleibt laut MPEG LA für die gesamte Gültigkeitsdauer der Lizenz kostenlos. 2011 geschlossene Fünfjahreslizenzen gelten also 2016 noch.

Die MPEG LA hatte Anfang Februar die kostenlose Nutzung des Videocodecs bis 31. Dezember 2015 verlängert. Die Gratislizenz wäre sonst Ende 2010 ausgelaufen.

Ab 2011 fallen allerdings Gebühren für das kostenpflichtige Streamen sowie Kodieren und Dekodieren von Videos an – unter anderem für Hersteller von Settop-Boxen und Smartphones, die den AVC-Standard verwenden. Wie hoch diese sein werden, wird die MPEG LA wohl erst im Lauf des Jahres bekannt geben. Im Februar hatte es in einer Mitteilung geheißen, dass die Tarife bis Ende 2010 veröffentlicht würden.

Anscheinend ist es als Privatperson schwer möglich, die Lizenzbedingungen der MPEG LA nicht zu verletzen: Ben Schwartz führt in seinem Blog etwa Final Cut Pro als ein Beispiel von vielen an – eine Software für professionellen Videoschnitt. Der Lizenz (PDF) sei zu entnehmen, dass der Käufer über keine Erlaubnis verfügt, H.264 kommerziell – also professionell – zu nutzen.

H.264 konkurriert mit dem offenen Standard Ogg Theora und Googles VP8, was das Standardformat für Videos in HTML 5 angeht. Mit HTML 5 lassen sich Videos direkt in eine Seite einbetten – ohne Plug-ins wie Adobe Flash oder Microsoft Silverlight. Die an der Entwicklung beteiligten Firmen konnten sich auf kein Videoformat einigen.

Ogg Theora und VP8 sind beide frei verfügbar. Aufgrund seiner weiten Verbreitung hat H.264 jedoch die besseren Karten. Zudem gehören Apple und Microsoft zu den insgesamt 26 Lizenzgebern der MPEG LA – und haben ein großes Interesse daran, H.264 als Standard zu etablieren. Neben den größten Videostream-Sites – YouTube und Vimeo – unterstützen die Browser Chrome und Safari den Codec. Mozilla setzt dagegen auf Ogg Theora.

ZDNet.de Redaktion

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