O2 hat jetzt in Großbritannien einen Ökoindex für Mobiltelefone herausgebracht. Der Index ist in dem Land der erste Bewertungskatalog seiner Art. Allerdings fehlen zwei große Hersteller in dem Umweltprojekt: Research in Motion (RIM), Hersteller der Blackberry-Telefone, will erst 2011 mitmachen, und Apple hat die Teilnahme komplett verweigert.
O2, eine Tochter des spanischen Telefonica-Konzerns, und das „Forum for the Future„, eine der führenden Denkfabriken zum Thema Nachhaltigkeit im Königreich, haben den Index in Zusammenarbeit mit den großen Herstellern entwickelt. Eigene Nachforschungen von O2 hätten ergeben, dass 44 Prozent der Verbraucher Nachhaltigkeitsaspekte beim Kauf eines Mobiltelefons berücksichtigen. Das Unternehmen will den Ökoindex mit der Zeit auf die gesamte Telefonica-Gruppe ausweiten. Allein in Großbritannien hat O2 21 Millionen Kunden.
Der Index will einen umfassenden Blick auf die Umweltverträglichkeit der Produkte vermitteln. Dazu gehören ein Profil des Herstellers, eine Analyse der Produktlebenszyklen und des Nutzwerts im Sinne der Nachhaltigkeit. Die wichtigsten Einstufungskriterien und ihre Gewichtung sind:
Laut O2 und „Forum for the Future“ führt das Sony Ericsson Elm bei den von O2 angebotenen Produkten derzeit den Index mit der höchsten Punktzahl an. An dem Index nehmen HTC, LG Electronics, Nokia, Palm und Samsung teil. Die Firmen geben ihre Informationen freiwillig an O2 weiter; es erfolgt keine Überprüfung der Daten. Der Index ist also effektiv eine Selbsterklärung der Hersteller.
Apple kommt wegen mangelnder Transparenz bei den Nachhaltigkeitsfortschritten zunehmend unter Druck. Anfang des Monats kritisierte Michael Muyot von CRD Analytics, der Rating-Agentur für den Nasdaq CRD Nachhaltigkeitsindex, Apple, weil das Unternehmen hinter Hewlett-Packard (HP), Dell und IBM bei der Nachhaltigkeit zurückfalle.
Muyot schreibt: „Viele der anderen führenden zehn Unternehmen in dieser Branche wie Apple, Lexmark, EMC, Seagate und Toshiba haben wegen der guten Finanzdaten das Zeug für eine sehr gute Bewertung ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen. Allerdings verhindern lückenhafte Berichte über die Umwelt- und Sozialkriterien, dass diese Unternehmen eine konkurrenzfähige Bewertung bekommen.“
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