O2 erstellt Öko-Index für Handys – Apple verweigert Teilnahme

O2 hat jetzt in Großbritannien einen Ökoindex für Mobiltelefone herausgebracht. Der Index ist in dem Land der erste Bewertungskatalog seiner Art. Allerdings fehlen zwei große Hersteller in dem Umweltprojekt: Research in Motion (RIM), Hersteller der Blackberry-Telefone, will erst 2011 mitmachen, und Apple hat die Teilnahme komplett verweigert.

O2, eine Tochter des spanischen Telefonica-Konzerns, und das „Forum for the Future„, eine der führenden Denkfabriken zum Thema Nachhaltigkeit im Königreich, haben den Index in Zusammenarbeit mit den großen Herstellern entwickelt. Eigene Nachforschungen von O2 hätten ergeben, dass 44 Prozent der Verbraucher Nachhaltigkeitsaspekte beim Kauf eines Mobiltelefons berücksichtigen. Das Unternehmen will den Ökoindex mit der Zeit auf die gesamte Telefonica-Gruppe ausweiten. Allein in Großbritannien hat O2 21 Millionen Kunden.

Der Index will einen umfassenden Blick auf die Umweltverträglichkeit der Produkte vermitteln. Dazu gehören ein Profil des Herstellers, eine Analyse der Produktlebenszyklen und des Nutzwerts im Sinne der Nachhaltigkeit. Die wichtigsten Einstufungskriterien und ihre Gewichtung sind:

  • Unternehmerische Faktoren: 11 Prozent
  • Rohmaterialien und Herstellungsfaktoren: 26 Prozent
  • Inhaltsstoffe: 7,5 Prozent
  • Verpackung und Transport: 7,5 Prozent
  • Benutzung: 19 Prozent
  • Entsorgung: 4 Prozent
  • Funktionalität: 25 Prozent

Laut O2 und „Forum for the Future“ führt das Sony Ericsson Elm bei den von O2 angebotenen Produkten derzeit den Index mit der höchsten Punktzahl an. An dem Index nehmen HTC, LG Electronics, Nokia, Palm und Samsung teil. Die Firmen geben ihre Informationen freiwillig an O2 weiter; es erfolgt keine Überprüfung der Daten. Der Index ist also effektiv eine Selbsterklärung der Hersteller.

Apple kommt wegen mangelnder Transparenz bei den Nachhaltigkeitsfortschritten zunehmend unter Druck. Anfang des Monats kritisierte Michael Muyot von CRD Analytics, der Rating-Agentur für den Nasdaq CRD Nachhaltigkeitsindex, Apple, weil das Unternehmen hinter Hewlett-Packard (HP), Dell und IBM bei der Nachhaltigkeit zurückfalle.

Muyot schreibt: „Viele der anderen führenden zehn Unternehmen in dieser Branche wie Apple, Lexmark, EMC, Seagate und Toshiba haben wegen der guten Finanzdaten das Zeug für eine sehr gute Bewertung ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen. Allerdings verhindern lückenhafte Berichte über die Umwelt- und Sozialkriterien, dass diese Unternehmen eine konkurrenzfähige Bewertung bekommen.“

HIGHLIGHT

Themenschwerpunkt: Android

Dieses ZDNet-Special bietet alle wichtigen Informationen rund um das Google-Betriebssystem für mobile Geräte. Neben Nachrichten, Blogs und Praxistipps finden sich dort auch aktuelle Tests von Android-Smartphones.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago