RIMs erstes Slider-Handy: BlackBerry Torch 9800 im Test

Die Telefonfunktion des Torch wird in New York mit dem Provider AT&T getestet. Die Gesprächsqualität ist alles in allem gut. Anrufer sind klar zu verstehen und praktisch frei von Hintergrundräuschen. Gelegentlich treten leichte Verzerrungen auf, die den Gesprächspartner etwas mechanisch klingen lassen. Die Angerufenen sind mit dem Klang vollständig zufrieden.

Die integrierte Freisprecheinrichtung könnte definitiv besser sein. Die Gespräche klingen verhallt, und etliche Gesprächspartner berichten von Echos. Zudem ist der Lautsprecher selbst bei voll aufgedrehter Lautstärke vergleichsweise leise. In lauten Umgebungen ist freihändiges Telefonieren damit nicht möglich. Mit den Headsets Logitech Mobile Traveller Bluetooth und Motorola S9 Bluetooth Active verbindet sich das Smartphone ohne Probleme.

In ganz Manhattan ist der Empfang über das 3G-Netz einwandfrei. In Midtown, also etwas weiter nördlich, brechen zwei der Testtelefonate ab. Die Datenübertragungsgeschwindigkeit ist sehr ordentlich. Die mobile Seite von CNET.com ist binnen 15 Sekunden geladen, und eine 1,5 MByte große App aus der BlackBerry App World braucht für die Reise durch den Äther weniger als eine Minute. YouTube-Videos sind nach einigen Sekunden abspielbereit und laufen unterbrechungsfrei durch. Allerdings sind Bild und Ton nicht immer ganz synchron. Videos von CNET TV laufen einwandfrei und ohne Asynchronitäten, aber ein besseres Display wäre wünschenswert.

Wenn es eine große Schwachstelle beim Torch gibt, dann ist es das generelle Ansprechverhalten. Der 624 MHz schnelle Marvell-Prozessor ist von Zeit zu Zeit überlastet. Während die einzelnen Apps zügig starten, kommt es beim Wechseln zwischen den Programmen immer wieder zu Verzögerungen.

Den Angaben von RIM zufolge bietet der BlackBerry Torch eine maximale Gesprächszeit von 5,8 Stunden und eine Standby-Zeit von bis zu 17 Tagen. Im Testlabor erreicht er eine Gesprächszeit von 5 Stunden. Bei moderater Nutzung muss der Torch – wie im Übrigen fast jedes aktuelle Smartphone – nach etwas mehr als 24 Stunden wieder an die Steckdose.

Fazit

Eine Revolution zettelt RIM mit dem BlackBerry Torch nicht an. Aber mit der leicht überarbeiteten Hardware und dem deutlich weiterentwickelten BlackBerry OS 6 entfernt der Hersteller die schwerwiegendsten Macken der vorherigen Geräte und verringert den Abstand zur Konkurrenz beträchtlich. An die aktuellen Androiden à la HTC Desire oder das iPhone 4 reicht der Torch allerdings nicht heran. Eingefleischte BlackBerry-Fans werden an dem neuesten RIM-Handy aber durchaus ihre Freude haben. In erster Linie verhagelt der nur mäßig schnelle Prozessor dem Smartphone eine bessere Bewertung.

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ZDNet.de Redaktion

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