Intel hat eine Vereinbarung unterzeichnet, die Sparte Wireless Solutions von Infineon zu kaufen. Der Preis beträgt rund 1,4 Milliarden Dollar, wie die beiden Unternehmen mitteilten.
„Die weltweite Nachfrage nach Mobilfunktechnik wächst mit außergewöhnlicher Geschwindigkeit“, kommentiert Intels CEO Paul Otellini laut Pressemitteilung. „Die Übernahme von Infineons Sparte WLS stärkt die zweite Säule unserer Strategie – die Internetanbindung – und ermöglicht uns, die gesamte Palette an Lösungen von Wi-Fi und 3G bis Wimax und LTE anzubieten.“
Infineon hat im vergangenen Jahr 10,7 Prozent aller weltweit ausgelieferten Mobilfunkchips verkauft. Das bedeute Platz vier in diesem Markt, heißt es in einem kürzlich erschienenen Bericht der Linley Group. Infineons Halbleiter kommen unter anderem in Apples iPad und iPhone 4 zum Einsatz. Auch Weltmarktführer Nokia und Samsung verwenden Infineon-Chips.
Kommunikationschips wie diese hat ironischerweise auch Intels 2006 an Marvell verkaufte TK-Sparte hergestellt. Gleichzeitig stieß Intel damals auch sein Design StrongARM ab, einen auf ARM-Technologie basierenden Chip. ARM-Prozessoren wie der Apple A4 und Texas Instruments‘ OMAP (im Motorola Droid und Droid X eingesetzt) treiben heute die wichtigsten Smartphones an.
Intel plant, die WLS-Sparte als eigenständige Tochter weiterzuführen. Sie soll weiterhin sowohl die ARM-Architektur als auch Intels eigene Plattform bedienen.
Quellen von ZDNet zufolge plant Intel langfristig, die Mobilfunktechnologien von Infineon in seine Applikationsprozessoren zu integrieren. Diese Art der Integration ermöglicht im Low-End-Segment wettbewerbsfähige Hardware zu kleinen Preisen. Kern des neuen Designs soll der für kommendes Jahr angekündigte Smartphone-Chip Medfield sein, der in 32 Nanometer gefertigt wird.
Intel zufolge haben die Aufsichtsräte beider Unternehmen der Übernahme zugestimmt. Unter anderem steht noch der Segen der zuständigen Kartellwächter aus. Die Übernahme soll im ersten Quartal 2011 abgeschlossen werden.
Mit McAfee hat Intel gerade für 7,68 Milliarden Dollar einen Antivirenspezialisten gekauft. Außerdem steht eine Übernahme der Kabelmodemsparte von Texas Instruments zu einem nicht genannten Preis an.
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