Jubiläums-IFA: die Trends der 50. Funkausstellung

Ein weiteres großes, aber vergleichsweise wenig im Rampenlicht stehendes Thema dürfte die zunehmende Vernetzbarkeit von Heimelektronik sein. Viele neue Geräte bieten einen Internetzugang von der Wohnzimmer-Couch aus und können einfach per Kabel oder WLAN ins heimische Netzwerk eingebunden und mit Inhalten versorgt werden. USB-Schnittstellen, um unkompliziert externe Laufwerke für Wiedergabe und Aufnahme zu nutzen, sind inzwischen Standard.

Die lokale Vernetzung ist zu einem Thema geworden, mit dem recht unaufgeregt umgegangen wird. Vernetzte Geräte werden zwar beworben und angepriesen, aber der Marketing-Fokus der Anbieter liegt auf Aspekten mit mehr „Sexappeal“. So wird nicht mehr jeder USB-Anschluss als das Highlight schlechthin gefeiert. Aus Nutzersicht sind solche Features selbstverständlich Teil eines Komplettangebots. Ab einer gewissen Preisklasse erwartet man eine Netzwerkschnittstelle – es fällt dann eher auf, wenn sie nicht vorhanden ist.


Vernetzt, 3D und mobil: Der Samsung BD-C8000 ist ein wahrer Alleskönner. Mit einem US-Preis von 500 Dollar ist er allerdings nicht günstig.

Ein klein wenig anders stellt sich die Situation beim Internetzugang via Fernseher dar. Die meisten Geräte bieten nur proprietäre Lösungen, die lediglich den Zugriff auf vom Hersteller limitierte Angebote und Services, aber kein freies Surfen im Internet gestatten. Philips behauptet beispielsweise von sich, dass sein „CE HTML“ der derzeit einzige offene Internetzugang ist. Ziel ist es aber, die proprietären Lösungen durch Industriestandards abzulösen. So wird es auf der Messe bereits etliche Geräte geben, die den im Juni 2010 verabschiedeten Standard HbbTV – Hybrid Broadcast Broadband TV – unterstützen.

Auf der IFA 2010 sollen auch die ersten Fernseher mit eingebauten Kameras und Mikrofonen zu sehen sein, mit denen man dann beispielsweise via Skype videotelefonieren kann. Und für ausreichend Content für Fernseher sorgen alle möglichen Streaming-Lösungen unterschiedlichster Formen sowie diverse IPTV- und Video-on-Demand-Angebote.

Ein weiteres Feld der Vernetzung stellt die zunehmend leichtere Steuerung der Wohnzimmertechnik via Internet und portablen Geräten wie iPhone 4 und iPad sowie die Wiedergabe auf Smartphones, portablen Mediaplayern und – im Falle von Samsung – sogar Fernbedienungen dar. Selbst Kopfhörer sind davon nicht ausgenommen: Das neueste Sennheiser-Modell verbindet sich per Bluetooth mit beliebigen Zuspielern.


Der Trekstor TV ist ein kompakter Mediaplayer, der alle gängigen Audio- und Videoformate beherrschen soll und sich mit externen Speichern, dem heimischen Netzwerk und dem Internet verbindet. Anschaffungskosten: 135 Euro.

Technisch liegen die Highlights der Messe auf hohem Niveau. HDTV hat sich endgültig durchgesetzt und jeder gute Fernseher löst Full-HD auf. Eingebaute Digitalempfänger für Satellit, Kabel und Antenne sind in der gehobenen Geräteklasse eine Selbstverständlichkeit. Blu-ray hat sich endgültig als neuer Standard im Heimkino etabliert und löst bei den Neugeräten die DVD-Technik komplett ab. Außerdem wird es vermehrt Wireless-HD-Lösungen geben, die HD-Bilder und Mehrkanalton unkomprimiert und verlustfrei an den Fernseher übertragen. Netgear hat beispielsweise einen Wireless-Router angekündigt, der im 5-GHz-Bereich per Dual-Band Full-HD-Videos überträgt. Eine andere Alternative für die Content-Übertragung ist Powerline. Hier zeigt ebenfalls Netgear einen Vier-Port-Switch, der die Priorisierung von HD-Streams erlaubt.

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ZDNet.de Redaktion

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