Android-Firmware für Profis: CyanogenMod 6.0 im Praxistest

Obwohl CyanogenMod viele Verbesserungen für Endanwender bringt, ist das ROM auch für Entwickler und Unix-Freaks gedacht. Das erkennt man vor allem am Kernel. Fest integriert ist die Unterstützung für tun/tap. Das Device wird von den meisten VPNs benötigt. OpenVPN befindet sich im Lieferumfang. Andere VPNs wie tinc oder der Cisco-kompatible Client vpnc können zu Android portiert werden.

IPv6 ist hingegen als Modul (.ko-Datei) implementiert, das beim Booten geladen wird. Wer derzeit keinen Bedarf an IPv6 hat, kann das Modul mit rmmod entfernen. Darüber hinaus befindet sich Kernel-Modul-Unterstützung für NFS- und SMB/CIFS-Clients sowie die nötigen .ko-Dateien für einen NFS-Server im Kernel-Mode im Lieferumfang.

Als Scheduler setzt das CyanogenMod-Team BFS (Brain Fuck Scheduler) ein, der gegenüber CFS auf mobilen Geräten und Single-Core-CPU Vorteile haben soll. Allerdings hat auch Google mit BFS experimentiert, dann aber entschieden, FroYo weiterhin mit CFS zu linken, da keine Performancevorteile festgestellt werden konnten.

Weiterhin sind einige Qualcomm-Optimierungen implementiert. Insbesondere lassen sich dadurch JPG- und PNG-Dateien schneller dekodieren. Außerdem ist der Qualcomm-Code zur 2D-Hardware-Beschleunigung der Android-Skia-Engine eingeflossen. Darüber hinaus konnten zwei CyanogenMod-Entwickler die Geschwindigkeit des Textrenderings erhöhen.

Kommandozeilenfreaks finden aber auch einige Enttäuschungen: Busybox kommt mit vergleichsweise wenig internen Kommandos. Einige arbeiten nicht korrekt. So zeigt etwa ifconfig keine IPv6-Informationen an. Der IPv6-Stack funktioniert jedoch einwandfrei. Der mitgelieferte SSH-Server dropbear akzeptiert jeden Benutzernamen und jedes Passwort für eine Anmeldung als Root. Da gibt es sowohl von Busybox als auch von dropbear bessere Android-Portierungen. Allerdings ist es kein Problem, die Implementierung eines anderen ROMs zu verwenden oder selbst zu kompilieren.

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ZDNet.de Redaktion

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