Die indische Regierung hat Google und Skype aufgefordert, die für ihre Dienste benötigten Server in Indien zu installieren. Wie Bloomberg und andere Quellen berichten, soll so ein einfacher Zugriff auf verschlüsselte E-Mails und andere Kommunikation gewährleistet werden.

Home Secretary G. K. Pillai sagte am Mittwoch gegenüber Journalisten, entsprechende Bescheide seien an Google und Skype verschickt worden, um einen „rechtmäßigen Zugang“ für Sicherheitsbehörden zu schaffen. Indien sehe den Zugriff auf solche Kommunikation als entscheidend im Kampf gegen Terroristen und militante Gruppen an, die verschlüsselte Netzwerke zur Planung von Anschlägen nutzen könnten.

„Diejenigen, die Kommunikationsdienste in Indien anbieten, sollten ihre Server in Indien aufstellen und sie Strafverfolgungsbehörden zugänglich machen“, sagte Pillai laut der Associated Press. „Das wurde Research In Motion in Bezug auf Blackberry und auch anderen Firmen klargemacht.“

Die Forderung nach lokalen Servern zielt auf Googles E-Mail-Dienst ab, der, ähnlich wie RIMs Blackberry-Dienst, über eine starke Verschlüsselung verfügt. Die indische Regierung möchte zudem über Skype geführte Instant-Messaging-Kommunikation überwachen. Am Montag teilte das Innenministerium auf seiner Website mit, jede Form der Telekommunikation müsse für Strafverfolger zugänglich sein. Alle Diensteanbieter müssten sich an diese Regel halten.

Indien hatte Research In Motion damit gedroht, Ende August die Blackberry-Dienste zu sperren, sollte das Unternehmen keinen Zugang zu seinen Kommunikationsdiensten schaffen. Inzwischen erhielt der kanadische Handyhersteller einen Aufschub von 60 Tagen. In diesem Zeitraum will das Telekommunikationsministerium die von RIM vorgeschlagene Lösung prüfen.

Darin ist scheinbar auch ein Zugriff auf den E-Mail- und IM-Datenverkehr enthalten. Dem Bloomberg-Bericht zufolge sagte der indische Innenminister Palaniappan Chidambaram, sein Land teste derzeit von RIM zur Verfügung gestellte Überwachungswerkzeuge, um zu sehen, ob damit ein Zugang zu den Diensten möglich sei.

ZDNet.de Redaktion

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