BKA und Bitkom erwarten 17 Millionen Euro Schaden durch Phishing

Das Bundeskriminalamt (BKA) und der Branchenverband Bitkom rechnen für 2010 mit einem Schaden von 17 Millionen Euro durch Phishing. Die Ermittler gehen von bis zu 5000 Anzeigen aus, die Online-Banking betreffen. Im vergangenen Jahr wurden 2900 Fälle gemeldet; der Schaden betrug etwa 12 Millionen Euro.

Im ersten Halbjahr 2010 hoben Kriminelle durchschnittlich 3500 Euro von gekaperten Konten ab. Laut BKA und Bitkom waren 2 Prozent der Internetnutzer ab 14 Jahren – etwa eine Million Deutsche – schon einmal Opfer eines Betrugs beim Online-Banking.

Insgesamt ist bisher 2,5 Millionen Bundesbürgern ein finanzieller Schaden durch Viren oder Datenklau entstanden. Bitkom und BKA gehen von einer hohen Dunkelziffer aus; nicht alle Fälle würden entdeckt und angezeigt.

„Schadprogramme sind zunehmend schwerer zu erkennen. Angriffe erfolgen vermehrt über Anwendungsprogramme, nicht nur über Lücken in Betriebssystemen“, erklärt Bitkom-Präsidiumsmitglied Dieter Kempf. Viren spähten zudem vermehrt digitale Identitäten aus. „Die simple Eingabe von Geheimzahlen reicht als Sicherheitsmaßnahme bei Überweisungen längst nicht mehr. Gesundes Misstrauen und eine moderne Sicherheitsausstattung des PCs sind ebenso wichtig.“

Wer das beherzige, für den sei Online-Banking eine sichere Sache. „Immer noch surft jeder Fünfte ohne Virenschutz, und es gibt weiter Aufklärungsbedarf zum Umgang mit persönlichen Daten“, sagt Kempf. Das BKA und der Bitkom bieten ein Informationsblatt (PDF) mit den wichtigsten Empfehlungen zum Herunterladen an.


Sieben Prozent der Internetnutzer ab 14 Jahren – rund 3,5 Millionen Deutschen – wurden schon einmal persönliche Zugangsdaten für Onlinedienste gestohlen (Bild: Bitkom).

ZDNet.de Redaktion

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