Hewlett-Packard verklagt Ex-CEO Mark Hurd


Mark Hurd (Bild: HP)

Hewlett-Packard hat seinen früheren CEO Mark Hurd wegen Vertragsbruch und möglichem Verrat von Geschäftsgeheimnissen verklagt. Grund ist der Anfang der Woche bekannt gewordene Wechsel des Managers zu Oracle.

In einer Pressemitteilung des Computerherstellers heißt es: „Mark Hurd hat Vereinbarungen unterzeichnet, die HPs Geschäftsgeheimnisse und vertrauliche Informationen schützen sollen. HP beabsichtigt, diese Verträge durchzusetzen.“

Der bei einem Gericht im Bezirk Santa Clara, Kalifornien eingereichten Klageschrift zufolge sieht HP Hurds Beschäftigung bei Oracle als Bedrohung und einen Verstoß gegen drei Geheimhaltungsabkommen, die Hurd während seiner Zeit bei HP unterzeichnet hatte. Als Gegenleistung für den Schutz von Geschäftsgeheimnissen während seiner Zeit bei HP und auch nach seinem Ausscheiden habe er mehrere Millionen Dollar in bar, Aktien und Aktienoptionen erhalten.

Im Zentrum der Klage steht der Auflösungsvertrag, den Hurd am 6. August unterzeichnet hatte, als er seinen Rücktritt erklärte. Darin ist kein Konkurrenzausschluss enthalten. Das Dokument sagt aber, dass die Geheimhaltungsabkommen ihre Gültigkeit in vollem Umfang behalten. Laut HP soll sich Hurd auch verpflichtet haben, seine Dienste keinem Konkurrenten von HP anzubieten und keine Kunden, Mitarbeiter oder Lieferanten von HP abzuwerben.

Nach Ansicht von HP wird Hurds Job bei Oracle zu Situationen führen, in denen er „seine Pflichten nicht erfüllen kann, ohne zwangsläufig vertrauliche Informationen und Geschäftsgeheimnisse von HP zu nutzen“. Das Unternehmen klagt auf Unterlassung und fordert von Hurd eine schriftliche Stellungnahme zu seiner Beschäftigung bei Oracle.

„Oracle hat HP lange als wichtigen Partner angesehen“, teilte Oracle-CEO Larry Ellison mit. „Mit dieser rachsüchtigen Klage gegen Oracle und Mark Hurd missachtet der Aufsichtsrat von HP diese Partnerschaft, unsere gemeinsamen Kunden und die eigenen Aktionäre und Mitarbeiter. Die HP-Direktoren machen es für Oracle und HP nahezu unmöglich, weiterhin im IT-Markt zusammenzuarbeiten.“

Im August musste Hurd überraschend seinen Chefsessel bei HP räumen. Der Aufsichtsrat hatte ihm den Rücktritt wegen Verstößen gegen die Unternehmensrichtlinien nahegelegt. Grund war eine enge persönliche Beziehung zu einer Mitarbeiterin eines Subunternehmens, über die er die Direktion nicht informiert hatte und die er durch unkorrekte Spesenabrechnungen zu vertuschen versuchte.

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ZDNet.de Redaktion

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