Microsofts Corporate Vice President Michael Park hat Salesforce.com ein zweifelhaftes Lob für glänzendes Marketing ausgesprochen. Man werde deren Geschäftsmodell, das nur bei einer immensen Größe nachhaltig sein könne, mit Dynamics CRM aber nicht direkt nachahmen.
„Ich glaube, Salesforce-CEO Marc Benioff und sein Team haben gute Arbeit geleistet, an die Öffentlichkeit zu gehen und ihre Vision, ihre Geschichte zu verbreiten. Ehrlich gesagt, fällt es mir schwer, die Realität von Feenstaub zu unterscheiden“, sagte Park im Interview mit ZDNet. „Ich glaube, Microsoft kann das besser.“
Microsoft bereitet derzeit eine neue Beta seiner Software für das Kundenbeziehungsmanagement vor. Die aktuelle Version CRM 4.0 ist weltweit als Serverlösung verfügbar, in den USA und Kanada aber auch von Microsoft gehostet. Die Strategie von Microsoft besteht laut Park in der Ganzheitlichkeit seines Ansatzes. Nur Microsoft könne alles bieten – private Server und öffentliche Cloud, Plattformen, Anwendungen und Infrastruktur. Salesforce sei nur in einigen wenigen dieser Bereiche vertreten und werde es schwer haben, mit Microsoft Schritt zu halten.
Das Geschäftsmodell von Salesforce ist Park zufolge „auf enormes Volumen ausgerichtet. Sie müssen so groß wie Amazon werden, um nachhaltig zu sein, und diese Schwelle haben sie noch nicht erreicht.“
Salesforce arbeitet derzeit immerhin profitabel. Der Nettogewinn des letzten Quartals betrug 16,5 Millionen Dollar bei 394 Millionen Dollar Umsatz. Von den aktuell 72.000 Firmenkunden sind 5000 in den letzten drei Monaten hinzugekommen – darunter Facebook, dessen Business-Pendant Chatter Salesforce.com betreibt. Park sieht Chatter als nur einen Teilaspekt dessen, was ein „Social CRM“ sein könnte: „Das ist eine Strategie, um ihre installierte Basis ein wenig länger zu halten.“
Einen Patentstreit haben die CRM-Rivalen Salesforce und Microsoft vergangenen Monat beigelegt. Salesforce zahlte Microsoft einen nicht öffentlich gemachten Betrag.
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