ARM-Prozessoren: Jetzt wollen sie Intel Konkurrenz machen

98 Prozent aller verkauften Handys haben eins gemeinsam: einen Prozessor mit ARM-Architektur. Das gilt nicht nur für Smartphones, sondern auch für einfache Modelle, bei denen das Telefonieren noch Hauptzweck ist. Im Gesamtmarkt für Embedded Devices hat ARM einen Marktanteil von immerhin 90 Prozent.

Dieser Markt ist größer, als man auf den ersten Blick ahnt. Nahezu jedes elektrische Gerät, das komplexer als eine Glühbirne ist, gehört dazu. Neben Telefonen, DSL-Routern, Satelliten-Receivern und Flachbildfernsehern sind das unter anderem auch Kaffeevollautomaten, Waschmaschinen, Fertigungsroboter, ESP-Systeme in Autos und Hardware-RAID-Controller für Festplatten.

Jetzt will ARM in neue Bereiche vorstoßen: Nicht nur Smartphones und Tablets sollen mit ARM-Prozessoren ausgestattet werden, sondern auch Low-End- und Mainstream-Server. Schaut man sich die Roadmap an, die das Unternehmen in San Francisco vorgestellt hat, erscheint es nicht unwahrscheinlich, dass ARM-CPUs in Teilen des x86-dominierten Servermarkts Marktanteile gewinnen.

Die neuen Cortex-A15-CPUs bestehen aus ein bis vier Kernen, besitzen bis zu 4 MByte L2-Cache, sind bis zu 2,5 GHz schnell, beherrschen SIMD- sowie Floating-Point-Befehle und unterstützen bis zu 1 TByte DDR3-RAM. Mehrere solcher CPUs können zusammengeschaltet werden, um acht und mehr Kerne auf einem Board zu vereinen. Der Stromverbrauch ist jedoch so gering, dass man sie auch in Smartphones einsetzen kann. Allerdings sieht ARM derzeit nur Varianten bis maximal zwei Cores und 1,5 GHz Taktfrequenz in kommenden Smartphone-Generationen.

Eine entscheidende Rolle für die Marktakzeptanz dürfte der Erfolg von ARM-Prozessoren bei Smartphones und Tablets spielen. Unter Betriebssystemen wie Android und iOS zeigen aktuelle ARM-CPUs mit 1 GHz Taktfrequenz, dass sie mehr können als nur DSL- und WLAN-Router anzutreiben.

Benutzer können sich davon überzeugen, dass stromsparende und preiswerte ARM-CPUs eine echte Konkurrenz zu Intels Atom-Prozessor sein können. Das Surfen im Web mit den Webkit-basierten Browsern von iOS und Android ist kaum langsamer als mit Desktop-PCs. Beim Smartphone ist zwar oft das Display zu klein, beim Tablet merkt jedoch man fast keine Unterschiede zu Netbooks.

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ZDNet.de Redaktion

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