Angetestet: Mit dem N8 will Nokia zurück in die Erfolgsspur

Das Design weiß also zu gefallen und auch die technischen Daten brauchen sich vor einem Vergleich mit der Konkurrenz nicht zu verstecken. Top-Smarpthone-Merkmale wie WLAN, Bluetooth, UMTS, GPS & Co. holen heute keinen müden Hund mehr hinterm Sofa hervor – und das weiß ganz offensichtlich auch Nokia. Bei der Präsentation des Geräts wirkte es ein bisschen so, als hätten sich die Entwickler überlegt, welche Features andere Oberklasse-Handys eben nicht haben.

Unterm Strich bleiben ein paar wirklich sinnvolle Extras für den Nutzer übrig. Gut, die HDMI-Schnittstelle beispielsweise ist nicht mehr ganz brandaktuell – die haben auch das aktuelle Motorola Milestone XT720 oder das Acer Stream. Aber sie ist immer noch ein Exot und weder beim neuen iPhone noch bei den wohl wichtigsten aktuellen Androiden Galaxy S und HTC Desire zu finden. Ein Adapter von Mini-HDMI (Typ C) auf „normal“ (Typ A) ist im Lieferumfang enthalten – und so ist fluchs ein HD-Fernseher mit dem N8 verbunden. Dort zu sehen ist alles, was das Handy-Display anzeigt: Menüs, Webbrowser, Apps und Spiele. Full-HD schafft das N8 zwar nicht, aber immerhin landen Bild und Ton in 720p (HD-ready) und Dolby Digital Plus auf der Mattscheibe. Wer möchte, kopiert also einfach eine Seriensammlung auf den internen, 16 GByte großen Gerätespeicher oder auf die bis zu 32 GByte große microSD-Speicherkarte und hat so im Urlaub einen mobilen Videoplayer für die Fahrt zur Verfügung und kann gegebenenfalls einen großen LCD-Screen im Hotel-Zimmer als Datensichtgerät nutzen.

Man muss noch nicht einmal aufstehen, um die nächste Folge „einzulegen“, wenn das Handy neben dem Fernseher auf dem Tisch liegt und man selbst drei Meter entfernt auf der Couch sitzt. Jede handelsübliche Bluetooth-Maus lässt sich über den Kurzstreckenfunk koppeln – und sofort scheint ein kleiner Mauszeiger auf dem Handydisplay – beziehungsweise auf dem Fernseher. Das sieht zwar etwas albern aus, funktioniert aber hervorragend und ist ein erstklassiger Einsatzzweck.

Wer sich fragt, wofür wohl die zusätzliche Ladebuchse auf der Unterseite des Geräts gut ist, wenn das Laden doch auch per Micro-USB funktioniert, sollte sich die Schnittstelle näher ansehen- beziehungsweise den Lieferumfang des N8 – denn enthalten ist ein Micro-USB-auf-USB-Adapter. Nichts Besonderes? Fast nicht. Unterm Strich wird mit diesem Adapter aber aus der schnöden Lade-und-Daten-Kopier-Buchse ein USB-Anschluss, an den sich USB-Sticks und externe Festplatten anschließen lassen. Und so ist der Vorrat an Folgen der Lieblingsserie im Urlaub absolut unerschöpflich. Dank der zusätzlichen Buchse unten geht dem N8 beim Dauer-Abspielen auch nicht der Saft aus – vorausgesetzt, man organisiert sich einen zusätzlichen Ladeadapter. Denn im Lieferumfang enthalten ist nur einer mit Micro-USB-Anschluss.

Zu den weiteren Highlights gehört die 12-Megapixel-Kamera samt Xenon-Blitz. Natürlich nimmt sie auch Videos in 720p auf. Der Blitz macht beim ersten Test einen extrem hellen Eindruck – verglichen mit den sonst üblichen Foto-LEDs, versteht sich. Die Bildqualität kann aber erst bewertet werden, sobald ein finales Testgerät vorliegt. Schade: Für den Autofokus gibt es ein rotes Hilfslicht, das kurz aufleuchtet, wenn man in dunkleren Umgebungen auf den Auslöser drückt. Wäre die Leuchtdiode weiß, könnte sie beim Filmen als Lampe dienen.

Unter der Haube des N8 werkelt ein 680 MHz schneller Prozessor. Er ist ein gutes Stück entfernt von der Gigahertz-Klasse der Top-Geräte anderer Hersteller. In der Praxis wirkt das N8 aber nicht sonderlich lahm – dazu später mehr. Außerdem integriert sind natürlich Bewegungs- und Helligkeitssensoren. Einen Abstandsmesser, der das Display (und den Touchscreen) abschaltet, wenn man das Handy ans Ohr hält, sucht man allerdings vergeblich. Ob das auch in der Praxis stört, werden die Tests zeigen.

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ZDNet.de Redaktion

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