Internet Explorer 9 Beta 1 steht zum Download bereit

Microsoft wird heute um 19.30 Uhr MESZ die erste Beta seines neuen Browsers Internet Explorer 9 (IE9) vorstellen. Außerdem steht die Beta seit wenigen Minuten zum öffentlichen Download bereit. Die neue Version bringt den größten technischen Fortschritt seit IE6.

Wie aus bereits veröffentlichten Preview-Versionen bekannt ist, hat Microsoft seinen Browser komplett überarbeitet und hinkt bei der Geschwindigkeit seinen Konkurrenten Firefox, Chrome, Safari und Opera nicht mehr um ein Vielfaches hinterher. Was die Unterstützung von W3C-Standards angeht, bemüht sich Microsofts erstmals ernsthaft die aktuellen Spezifikationen von CSS, DOM und Javascript einzuhalten. Andere Standards wie die Vektorgrafik SVG zeigen zumindest in der Beta noch starke Defizite.

Die Vorgängerversion IE8 war bereits bei ihrem Erscheinen technisch überholt. Sowohl beim Rendering als auch bei der Interpretation von Javascript lagen zwischen dem IE8 und seinen Konkurrenten Welten. Viele W3C-Standards wurden nur halbherzig oder gar nicht unterstützt.

Weil Microsoft-Browser noch immer einen Marktanteil von etwa 60 Prozent (weltweit) beziehungsweise knapp 27 Prozent (Deutschland) haben, scheuten viele Webentwickler davor zurück, von fortschrittlichen Technologien Gebrauch zu machen, da sie vom IE nicht unterstützt wurden. Mit IE9 kommt Microsoft den Forderungen des W3C, der Konkurrenten und der Nutzer einen großen Schritt entgegen, allerdings nicht ganz freiwillig. Webanwendungen, die sich im Komfort den lokalen Applikationen annähern, bedrohen Microsofts Geschäftsmodell.

Neu ist auch die GPU-Unterstützung bei der Darstellung auf dem Bildschirm. Durch die Nutzung des Direct2D-Interfaces wird die GPU beim Content Rendering, bei der Page Composition und der Desktop Composition eingesetzt. In den letzten Tagen war es zu Verstimmungen zwischen Microsoft und Mozilla gekommen, da Microsoft behauptet hatte, der einzige Browser zu sein, der GPU-Unterstützung in allen drei Phasen einsetzt. Dem entgegnete Mozilla zurecht, dass auch die aktuelle Firefox-4-Beta Direct2D in der Gecko-Engine einsetze und damit in denselben Genuss der GPU-Unterstützung kommt.

Unter Windows 7 und Vista bekommen alle Programme GPU-Unterstützung bei der Desktop Composition, wenn die Aero-Oberfläche aktiviert ist. Das kann die Applikation gar nicht verhindern. GPU-Power bei der Page Composition erhält jede Software die Direct2D einsetzt. Wenn darüber hinaus ein Treiber verwendet wird, der WDDM 1.1 oder höher unterstützt, wird das Rendering ebenfalls von der Grafikkarte übernommen.

Download Internet Explorer 9


Beta 1 des Internet Explorers steht für Vista und Windows 7 zum Download bereit.


ZDNet.de Redaktion

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