Skyhook verklagt Google wegen Kartendienst-Abkommen mit Motorola

Der Geolokalisierungsdienst Skyhook Wireless hat zwei Klagen gegen Google eingereicht. Laut GigaOm wirft er dem Konzern vor, seine Position als Anbieter des Betriebssystems Android und des Kartendienstes Maps missbraucht zu haben, um zu verhindern, dass Skyhooks Kartentechnik weiterhin auf Motorolas Android-Geräten zum Einsatz kommt. Darüber hinaus soll Google vier Skyhook-Patente verletzen.

In der Klageschrift heißt es, dass der Chef des Android-Projekts, Andy Rubin, von Motorola-CEO Sanjay Jha verlangt habe, die Skyhook-Technik von allen Motorola-Geräten zu verbannen. Andernfalls hätte Google den Motorola-Telefonen die Android-Zertifizierung entzogen.

„Tatsächlich wurde keins der Geräte mit Skyhook-Software ausgeliefert, was ohne Googles Einmischung aber passiert wäre. Skyhook hat dadurch Millionen von Dollar an Lizenzgebühren aus dem Motorola-Vertrag verloren“, so Skyhook. „Googles Einmischung schädigte Skyhook zusätzlich dadurch, dass die Skyhook-Datenbank wegen des Ausbleibens der Daten von diesen Telefonen nicht ausgebaut werden konnte.“

Skyhook war eines der ersten Unternehmen, das Karten mithilfe offener WLAN-Zugangspunkte anlegte. Diese Daten werden genutzt, um den Standort von Mobilgeräten festzustellen. Die Technik ist als Ergänzung und Ersatz für die Standortbestimmung mit GPS-Technik gedacht. Skyhooks Technik und Daten waren eine wichtige Funktion des ersten iPhone, das noch keinen GPS-Empfänger hatte.

Google befasst sich ebenfalls schon lange mit verschiedenen Systemen zur Standortbestimmung. Laut Skyhook hat der Suchmaschinenanbieter zuerst versucht, Skyhook-Technik zu lizenzieren. Dann habe er sich entschieden, eigene Wege zu gehen.

Derzeit muss sich Google in mehreren Ländern im Zusammenhang mit seinen Street-View-Fahrten wegen der Sammlung von WLAN-Daten verantworten. Bei den Bildaufnahmen für den Kartendienst wurden auch Ausschnitte des Datenverkehrs von ungesicherten WLAN-Netzen aufgezeichnet. Kartendienste wie Skyhook nutzen hingegen nur die Standortdaten der WLAN-Netze, ohne den Datenverkehr abzuhören.

ZDNet.de Redaktion

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