Nokias Kartendienst Navteq arbeitet an einer 3D-Alternative zu Googles Street View. „Wir entwickeln ein volles 3D-Rendering“, hat Ville-Veikko Mattila, Research Manager bei Nokia, gegenüber NewScientist erklärt. „Das ist ein gravierender Unterschied.“
Obwohl Street Views Panoramabilder eine Art dreidimensionalen Effekt erzeugten, würden sie einem echten 3D-Erlebnis nicht gerecht, sagte Mattila. Nokias Online-Kartendienst werde Objekte viel realer darstellen, als Street View das könne.
Zudem sollen sich Nutzer reibungslos durch Nokias 3D-Welt bewegen können – als ob sie sich in einem fotorealistischen Spiel befänden. In Street View hangelt sich der Anwender dagegen per Klick von einem Panoramapunkt zum nächsten.
Nokia zufolge lässt es das exakte 3D-Rendering des Systems zu, ein Set von dreidimensionalen Koordinaten für ein bestimmtes Gebäude oder sogar ein bestimmtes Stockwerk zu erstellen. Firmen hätten so die Möglichkeit, ortsspezifische Werbung zu integrieren.
Für den Dienst erstellen die Entwickler virtuelle Stadtpläne, die mit Fotos ausgekleidet werden. Die 3D-Modelle basieren auf Navteqs Journey View, das Lidar nutzt, eine Methode, die Laserstrahlen zur optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung einsetzt. Die Modelle werden mit einer eigens entwickelten Software namens City Scene bebildert. Das Programm soll die Fotos nahtlos auf die virtuellen Pläne heften.
Im November werden die ersten „Truecar“ genannten Fahrzeuge ihre Kamerafahrten starten. Sie werden mit hochauflösenden Panoramakameras und einem Laserradar ausgestattet sein. Zunächst fotografieren sie London; weitere europäische Großstädte sollen folgen. Die ersten Navigationsprodukte mit Navteqs 3D-Dienst werden voraussichtlich 2011 in den Handel kommen.
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