Intel bestätigt Echtheit des im Netz aufgetauchten HDCP-Master-Key


Teil des auf Pastebin.com veröffentlichten HDCP-Master-Key (Screenshot: ZDNet)

Intel hat bestätigt, dass der 376 Zeilen umfassende Code, der diese Woche auf Pastebin.com veröffentlicht wurde, tatsächlich der Master-Key für den Videokopierschutz High-Bandwidth-Digital-Content-Protection (HDCP) ist. HDCP verhindert das Abspielen urheberrechtlich geschützter Inhalte auf nicht lizenzierten Geräten.

„Wir verwenden den Master-Key, um daraus gültige Schlüssel für Geräte zu generieren, die mit dem HDCP-Protokoll konform sind“, erklärte Intel-Sprecher Tom Waldrop gegenüber ZDNet. HDCP wird unter anderem in Settop-Boxen, DVD- und Blu-ray-Spielern eingesetzt. Das Verfahren dient zur Verschlüsselung von Audio- und Video-Inhalten. Außerdem wird mit HDCP sichergestellt, dass ein Gerät lizenziert ist und keine illegal kopierten Inhalte abspielt.

Wer den Schlüssel auf die Pastebin-Site hochgeladen hat, ist unbekannt. Es gibt laut Waldrop auch noch keine Hinweise darauf, wie der Schlüssel an die Öffentlichkeit gelangen konnte.

Mithilfe des Master-Key ist es theoretisch möglich, Geräte zu bauen, die kopiergeschützte Inhalte abspielen, ohne dafür Lizenzgebühren zu zahlen. Der Intel-Sprecher hält das aber für kompliziert, weil man zunächst die gesamte Technik auf einem Chip implementieren müsste. „In der Praxis ist das eine schwierige und kostspielige Angelegenheit“, erklärte Waldrop. Wenn es gelänge, würde Intel alles versuchen, um die nicht-lizenzierten Geräte vom Markt zu bekommen.

„Unserer Ansicht nach bleibt HDCP dennoch wirksam“, so Waldrop. „Es gibt sehr viele lizenzierte Geräte und mehrere Hundert Lizenznehmer, die die Technik weiter nutzen werden. Sollte ein Gerät auftauchen, dessen Hersteller versucht, aus dem Auftauchen dieses einzelnen Hacks Vorteile für sich zu ziehen, gibt es immer noch rechtliche Mittel wie den Digital Millennium Copyright Act (DMCA).“

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

8 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

12 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

12 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

13 Stunden ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

13 Stunden ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

15 Stunden ago