iPad in Unternehmen: Argumente pro und contra

Der Warnung von Google, Android sei noch nicht reif für Tablets, pflichtet Müller bei. Aus seiner Sicht hinkt Android derzeit vor allem bei der Enterprise-Integration hinterher. Über kurz oder lang werde es jedoch aufholen – so wie übrigens auch die anderen mobilen Betriebssysteme, etwa MeeGo.

„Sie bieten ebenso lange Akkulaufzeiten und minimale Bootzeiten. Beides schaffen Geräte, die aus der Windows-Welt kommen nicht“, so Müller. „Am Ende wird es – auch wenn Apple zur Zeit einen großen Vorsprung hat – auch im Tablet-Bereich mehrere Hersteller geben. Und das ist gut so, denn der Wettbewerb sorgt für weitere Innovation.“

„Die anderen Hersteller und Modelle werde deutlich schneller Anschluss ans iPad finden, als dies beim iPhone der Fall war“, glaubt IDC-Experte Rüdiger Spies. „Damals war die Smartphone-Branche erst einmal geschockt, beim iPad dagegen waren schon vorab viele Merkmale bekannt und der Wettbewerb hat sich in Position gebracht.“

Allerdings müssten die anderen Geräte ihre Alltagstauglichkeit erst noch beweisen, etwa was Konnektivität, Akkulaufzeit und Mobilität anbelange. Und als Desktopersatz tauge weder das iPad noch seine Konkurrenten: „Dafür ist der Bildschirm zu klein und die eingeblendete Tastatur zu umständlich zu benutzen. Damit das funktioniert, müssen Spracheingabe- und Erkennung noch wesentlich weiterentwickelt werden, was sicher noch gut fünf Jahre dauern wird.“

HIGHLIGHT

Themenschwerpunkt: Android

Dieses ZDNet-Special bietet alle wichtigen Informationen rund um das Google-Betriebssystem für mobile Geräte. Neben Nachrichten, Blogs und Praxistipps finden sich dort auch aktuelle Tests von Android-Smartphones.

Für Spies ist dagegen vorstellbar, dass auf kurzen Reisen in Zukunft das Notebook immer häufiger im Büro bleibt: „Mails lassen sich darauf um einiges besser bearbeiten als auf einem Smartphone, trotzdem ist es wesentlich handlicher als ein Notebook – und das iPad ist durch sein Betriebssystem als Mobilgerät besser geeignet.“

Wachkoma bei Microsoft und seinen Partnern

„Im vierten Quartal 2010 kommen gleich mehrere Dutzend iPad-Alternativen auf den Markt. Auf den ersten Blick gelingt es der gesamten Industrie aber offensichtlich nicht, wirkliche Innovationen auf den Markt zu bringen. Auch wenn sich die Alternativen hinsichtlich Betriebssystem, Hardwarekomponenten oder Interoperabilität und Offenheit der Standards unterscheiden, gelingt es nicht, einen wirklichen ‚WOW-Effekt‘ zu erzeugen oder essentielle Impulse zu geben“, urteilt Experton-Berater Axel Oppermann.

Besonders Microsoft und sein in der Vergangenheit im Tablet-Markt unglücklich agierenden OEMs kritisiert Oppermann. „Während Anbieter wie Cisco mit ansprechenden Konzepten aufwarten, scheint bei Microsoft beziehungsweise seinen Partnern in diesem Themenfeld eine Art Wachkoma eingetreten zu sein. Auch wenn das absolute Marktvolumen – sowie die relativen Marktanteile – im Business-Umfeld noch vergleichsweise gering sind, wird diese Geräteklasse den Client der Zukunft maßgeblich gestalten oder vielleicht sogar prägen.“

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ZDNet.de Redaktion

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