Chris Wilson, einer der wichtigsten Architekten des Internet Explorer, hat Microsoft verlassen und wird im November zu Google wechseln. In seiner Funktion als „Principal Program Manager“ erstellte er zuletzt die Entwicklerspezifikationen für die IE9-Javascript-Engine „Chakra„.
Chakra erzielt in Benchmarks Werte, die nah an Googles V8-Engine liegen. Bei Google wird er allerdings aufgrund einer Konkurrenzausschlussklausel mindestens ein Jahr nicht an Chrome arbeiten, sondern offiziell als „Developer Advocate“ tätig sein, wie die Seattle Times berichtet.
Wilson ist ein Veteran in der Windows-Browser-Entwicklung. Bereits 1993 arbeitete er an der ersten Windows-Version von NCSA Mosaic. Nach einem kurzen Intermezzo beim Webhoster Spry wechselte er 1995 zu Microsoft und war dort für die ersten Versionen des Internet Explorer verantwortlich, die auf vom NCSA lizenziertem Source-Code basierten. Er entwickelte zunächst die erste Implementierung von CSS im Internet Explorer.
Über seine Tätigkeit bei Microsoft hinaus arbeitete Wilson in verschiedenen Standardisierungsgremien zu HTML, CSS, XSL und DOM. Derzeit ist ist er stellvertretender Vorsitzender der „HTML working group“.
Wilson verlässt Microsoft nicht, ohne indirekt ein paar Seitenhiebe zu verteilen: Er habe dem Internet Explorer so viel geholfen, wie er konnte. Er erspare sich die Details seiner Entscheidung und sei froh, für eine Firma zu arbeiten, die so viel in die Web-Plattform für Nutzer und Entwickler investiere. Er hoffe, dort nicht nur nichts Böses, sondern aktiv Gutes tun zu können, schreibt er in seinem Blog.
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