Die Entwickler-Community von OpenOffice.org hat eine unabhängige Stiftung ins Leben gerufen. Die Document Foundation wird die Entwicklung einer „wirklich freien Office-Suite“ koordinieren, heißt es in einer Mitteilung der Gründer.
Oracle ist demnach eingeladen, Mitglied der Stiftung zu werden und den Markennamen beizusteuern. Sollte es sich dagegen entscheiden, wird das Projekt als „LibreOffice“ weitergeführt.
An der Stiftung sind im Wesentlichen alle beteiligt, die schon bei der Entwicklung von OpenOffice.org aktiv waren – von Unternehmen wie Red Hat und Novell über regionale Community-Projekte wie das brasilianischen BrOffice.org bis zu diversen Übersetzungsprojekten.
Googles Open-Source-Manager Chris DiBona begrüßte die Gründung der Document Foundation: Sie sei ein großer Schritt in die richtige Richtung. „Eine breite und aktive Community ist nur möglich, wenn alle Beteiligten auf Augenhöhe diskutieren.“ Weitere Unterstützung kam von Ubuntu-Linux-Gründer Mark Shuttleworth und Stormy Peters, Executive Director der Gnome-Foundation.
Oracle hatte OpenOffice.org im Januar als Teil von Sun Microsystems übernommen und sich seitdem großen Ärger in der Open-Source-Community eingehandelt. Mitte Juli drohte das OpenSolaris-Board, das die Entwicklung des freien Betriebssystems beaufsichtigt, mit seiner Auflösung. Nur einen Monat später gab Oracle das Ende des quelloffenen Betriebssystems bekannt.
Auch die deutsche Java-Entwickler-Community ist verärgert: Oracle schweigt sich über die Zukunft von Java aus – auch, was das Zusammenspiel von Open Source und kommerzieller Software angeht.
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