Der beliebte Synchronisierungsdienst Xmarks, früher bekannt unter Foxmarks, wird eingestellt. CTO und Firmengründer Todd Agulnick schreibt in seinem Blog, dass der Dienst nur noch 90 Tage lang funktioniert. Inzwischen hat die Firma auch ein konkretes Datum genannt: Demnach werden die Xmarks-Server am 11. Januar 2011 endgültig abgeschaltet.
Mit zwei Millionen Nutzern, die über fünf Millionen Geräte synchronisieren, gehört Xmarks zu den beliebtesten Diensten seiner Art. Neben Lesezeichen und Passwörtern konnten Nutzer auch geöffnete Tabs von entfernten Rechner auf lokalen Geräten abrufen. Noch im August erweiterte die Firma die Synchronisierung auf Lesezeichen aus der History. Als Ersatz für Xmarks empfiehlt der Hersteller einige Alternativen, die allerdings mit dem von Xmarks gewohnten Leistungsumfang nur selten mithalten können.
Xmarks-Alternativen | |||
Browser | Sync-Alternative | Unterstützte Xmarks-Datentypen | Preis |
---|---|---|---|
Apple Safari 5.02 | MobileMe | Leszeichen, Passwörter | 79 Euro pro Jahr |
Google Chrome 6.0 | Chrome Sync | Lesezeichen | kostenlos |
Microsoft Internet Explorer 8 | Windows Live Essentials | Lesezeichen | kostenlos |
Mozilla Firefox 3.6.10 | Firefox Sync | Lesezeichen, Passwörter, Verlauf, Tabs | kostenlos |
Opera 10.62 | Opera Link | Lesezeichen | kostenlos |
Wer den Mozilla-Browser einsetzt, kann über das Add-on Firefox Sync Xmarks nahezu vollständig ersetzen. In Firefox 4.0 ist diese Funktion bereits integriert. Passwörter und Lesezeichen von Safari synchronisiert MobileMe, das weitere Funktionen wie Email, Online-Speicher, Website-Hosting bereitstellt und 79 Euro pro Jahr kostet. Nutzer von Google Chrome, Microsoft Internet Explorer 8 und Opera 10.62 können Lesezeichen mit den für die jeweiligen Browsern integrierten Diensten synchronisieren.
Leistungsumfang der Alternativen eingeschränkt
Die genannten Lösungen haben gegenüber Xmarks allerdings einen gravierenden Nachteil: Sie sind auf den jeweiligen Browser beschränkt. Zudem bot Xmarks auch Unterstützung für iPhone, iPod Touch und iPad. Mit Profilen ließen sich Synchronisierungseinstellungen anpassen. Damit war der Abgleich von Lesezeichen je nach Einsatzgebiet wie Büro, Zuhause und Handy problemlos möglich.
Auch ohne Client konnten Anwender etwa von einem Android-Smartphone unter mobile.xmarks.com auf gespeicherte Lesezeichen inklusive Remote Tabs (zuletzt geöffnete oder offene Tabs von mit Xmarks synchronisierten Rechnern) zugreifen.
Alternative LastPass
Für die Synchronisation von Passwörtern bietet sich als Alternative zu Xmarks der Cloud-Dienst LastPass an. Entsprechende Clients mit Autofill-Funktion stehen für Apple Safari, Google Chrome, Microsoft Internet Explorer und Mozilla Firefox zur Verfügung. Neben Mac OS und Windows wird auch die Linux-Plattform unterstützt.
Außerdem gibt es Lastpass für fast jede Smartphone-Plattform. Neben Android-Standardbrowser wird auch der sehr beliebte Dolphin HD von Lastpass unterstützt. Die Nutzung auf mobilen Endgeräten setzt allerdings die kostenpflichtige Premium-Mitgliedschaft voraus. Für den Service verlangt der Hersteller pro Monat einen Dollar. Eine Synchronisation von Lesezeichen unterstützt Lastpass jedoch nicht. Allerdings hat der Hersteller diese Funktion für die Zukunft angekündigt.
Für eine plattformübergreifende Lesezeichensynchronisation lässt sich auch Delicous verwenden. Die Yahoo-Tochter ist auf Social Bookmarking spezialisiert und ermöglicht Anwendern, persönliche Lesezeichen anzulegen und mit Schlagwörtern oder Tags zu versehen. Der Hauptzweck von Delicous besteht darin, die eigenen Bookmarks anderen Teilnehmern zugänglich zu machen. Allerdings lassen sich Lesezeichen auch als privat kennzeichnen und so vor der Veröffentlichung ausschließen.
Fazit
Bedauerlicherweise stellt Xmarks seinen Betrieb zum 11. Januar 2011 ein. Ein Ersatztool mit ähnlichem Leistungsumfang steht derzeit nicht zur Verfügung. Immerhin deckt die Kombination aus der in den Browsern integrierten Synchronisationsfunktion und dem Passwortmanager Lastpass fast den gesamten Leistungsbereich von Xmarks ab. Womöglich wird LastPass mit der Integration von Lesezeichen-Synchronisation, die das Unternehmen für die Zukunft angekündigt hat, Xmarks komplett ersetzen können. Vielleicht geschieht aber auch ein Wunder und die Xmarks-Anwender bieten dem Betreiber Geld für seine Dienste an.
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