Einen Kampf gegen das generelle Geschäft mit gebrauchter Software zu führen, ergibt für die Hersteller wenig Sinn. Schließlich können die Hersteller von einem solchen auch profitieren. Unternehmen, die alte Lizenzen und die dazugehörigen Programme erwerben, sind potenzielle neue Kunden für Support- und Wartungsdienste. Und daran haben Software-Produzenten wie Microsoft oder Adobe naturgemäß Interesse.
Das sieht auch Usedsoft-Mitbegründer Reiner Hirschberg so. Bevor gebrauchte Lizenzen von Firmen erworben werden, versuchten die Hersteller zwar Druck auf diese Unternehmen auszuüben und sie vom Kauf abzubringen. „Sobald aber der Kauf vollzogen ist, findet sich schnell eine einvernehmliche Lösung zwischen dem Hersteller und dem neuen Nutzer, um Wartung und Support weiter zu gewährleisten“, so Hirschberg.
Es können also alle Seiten vom Handel mit Gebrauchtsoftware profitieren – auch die Käufer. Denn durch den Erwerb von gebrauchten Lizenzen können Firmen bis zu 50 Prozent der sonst üblichen Kosten einsparen. Und falls sich die Hersteller bei der Wartung und dem Support doch quer stellen, gibt es für Desktop-Systeme von Software-Produzenten wie Microsoft oder IBM/Lotus einige Drittanbieter, die entsprechende Dienste zur Verfügung stellen.
Doch häufig läuft das Geschäft mit Gebrauchtsoftware gar nicht an den Produzenten der Programme vorbei. Händler wie etwa Preo Software kooperieren mit den Herstellern, um rechtlichen Problemen frühzeitig aus dem Weg zu gehen. Oppermann hält dies für den besten und zukunftsträchtigsten Weg: „Nur durch die Einbeziehung des Herstellers werden die Interessen aller Beteiligten – also Hersteller, Gebrauchthändler und Anwender – sichergestellt.“ Sogar noch besser wäre seiner Meinung nach die Einbindung einer neutralen Clearing-Stelle.
Auch Hansen sieht die Lösung darin, die Software-Produzenten mit ins Boot zu holen: „Ich denke, dass die Händler von Gebraucht-Software künftig eher als Makler auftreten werden.“ Deren Funktion wäre es dann, die Zustimmung der Hersteller einzuholen sowie Käufer und Verkäufer zusammenzubringen.
Generell empfiehlt Oppermann Firmen, die am Erwerb von gebrauchter Software interessiert sind, sich an einige wichtige Vorgaben zu halten:
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