iSuppli hat seine im August auf 35,1 Prozent angehobene Wachstumsprognose für den weltweiten Halbleitermarkt wieder um 3,1 Punkte nach unten korrigiert. Die Marktforscher erwarten für 2010 nun einen Branchenumsatz von 302 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Plus von 32 Prozent gegenüber den im Vorjahr erzielten 228 Milliarden Dollar.
„In der zweiten Quartalshälfte gab es einen bedeutenden Einbruch der Nachfrage nach bestimmten elektronischen Geräten, darunter auch PCs“, sagte Dale Ford, Senior Vice President bei iSuppli. „Gleichzeitig haben sich die Lagerbestände in der gesamten Lieferkette erhöht. Diese Faktoren führen im vierten Quartal zu leichten Umsatzeinbußen gegenüber dem Vorquartal.“ Der Rückgang betrage 0,3 Prozent und sei der erste seit fast zwei Jahren.
Trotz der gesenkten Prognose geht iSuppli weiterhin davon aus, dass die Halbleiterindustrie ein Rekordjahr verzeichnen wird. Die Einnahmen lägen immer noch 73 Milliarden Dollar über denen des Vorjahrs und 28 Milliarden Dollar über dem Ergebnis von 2007, dem letzten Rekordjahr der Branche.
Die größten Zuwächse entfallen auf den Bereich Datenverarbeitung, der von PCs dominiert wird. In diesem Segment sollen die Verkäufe, angetrieben durch mobile Computer, um 38,6 Prozent zulegen. Ein weiterer Wachstumsmarkt sind Chips für Mobilgeräte. Dieser Bereich wachse 2010 durch eine hohe Nachfrage nach Smartphones um 30 Prozent, so iSuppli. Die Märkte für kabelgebundene Kommunikation und Unterhaltungselektronik sollen um 25,4 beziehungsweise 26,5 Prozent wachsen.
Den Umsatzrückgang im vierten Quartal sieht iSuppli jedoch nicht als den Beginn einer Krise des Halbleitermarkts an. „Unsichere wirtschaftliche Bedingungen und negative Marktberichte sorgen für eine anhaltende Unsicherheit in der Elektronikindustrie“, so Ford weiter. 2011 werde die Branche keinen ähnlich dramatischen Absturz erleben wie 2009. Die Marktforscher rechnen stattdessen mit einem Umsatzplus von 5,1 Prozent im kommenden Jahr, was zu einem durchschnittlichen Wachstum von 4 Prozent zwischen 2010 und 2014 führen soll.
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