WeTab-Chef tritt nach gefälschten Rezensionen zurück

Helmut Hoffer von Ankershoffen, Geschäftsführer der WeTab GmbH, hat nach dem PR-Desaster um gefälschte Kundenrezensionen auf Amazon seinen Rücktritt erklärt. Wegen der anhaltenden Diskussionen um seine Person habe er sich entschieden, seinen Posten „bis auf Weiteres ruhen zu lassen“, erklärte von Ankershoffen. Seine Vertretung übernimmt der zweite WeTab-Geschäftsführer Tore Meyer.


Das WeTab erscheint am 19. September mit MeeGo (Bild: Neofonie)

„Die beiden fraglichen Rezensionen auf Amazon habe ich privat verfasst, ohne mich mit der übrigen Geschäftsführung oder unserer Kommunikationsabteilung abzustimmen“, heißt es in einer Stellungnahme. Inhaltlich stehe er jedoch nach wie vor hinter dem, was er dort geschrieben habe. Ein Fehler sei es gewesen, nicht seinen eigenen Namen zu verwenden. „Dafür möchte ich mich an dieser Stelle entschuldigen.“

Die WeTab GmbH ist ein Joint Venture der Münchner Firma 4tiitoo und Hoffer von Ankershoffens Berliner Systemhaus Neofonie. Die Unternehmen sind gleichberechtigte Partner.

Seit dem Marktstart am 19. September hatte das WeTab von Branchenbeobachtern viel Kritik geerntet. Viele der angekündigten Features würden noch fehlen oder seien noch unausgereift. Umso deutlicher stachen zwei vom Blogger Richard Gutjahr entdeckte, besonders positive Rezensionen bei Amazon hervor – von „Peter Glaser“ und „Claudia Kaden“ respektive Hoffer von Ankershoffen und seine Frau. Beide Profile sind mittlerweile gelöscht, aber mit Screenshots dokumentiert.

Der peinliche Vorfall ist Höhepunkt einer von Pleiten und Pannen begleiteten Produkteinführung. Schon die Vorstellung des Geräts geriet zum Fiasko: Das zur Vorführung genutzte Tablet lief – anders als vom Hersteller spezifiziert – unter Windows 7 statt Android. Den ursprünglichen Namen „WePad“ änderte man Anfang Mai freiwillig, um Streit mit iPad-Hersteller Apple aus dem Weg zu gehen. Der Marktstart verzögerte sich schlussendlich gleich um drei Monate. Zuletzt hatten die Hersteller das Betriebssystem erneut geändert – von Ubuntu auf Meego.

ZDNet.de Redaktion

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