Nvidia verkauft seit Kurzem in den USA Grafikkarten direkt über den Einzelhandel. Nick Stam, technischer Marketingdirektor des Unternehmens, bestätigte gegenüber ZDNet einen entsprechenden Bericht von HardOCP.
Bisher beschränkte sich das Unternehmen darauf, Grafikchips zu fertigen und an Partner wie EVGA, Asus und PNY zu liefern. Diese übernehmen dann die Fertigung der Grafikkarten sowie den Vertrieb und den Verkauf an Einzelhändler.
Laut Stam handelt es sich um eine exklusive Zusammenarbeit mit der US-Handelskette Best Buy. Bei den unter dem Markennamen Nvidia angebotenen Karten handelt es sich um Mittelklasse-Modelle mit Grafikchips vom Typ Geforce GTX 460 und Geforce GTS 450, die im sehr profitablen Preissegment zwischen 125 und 250 Dollar angesiedelt sind.
Zuletzt hatte der Chiphersteller mit einer zunehmenden Konkurrenz durch AMD zu kämpfen. Im zweiten Quartal 2010 verkaufte AMD erstmals mehr diskrete Grafikchips als Nvidia. Außerdem belasteten Kosten für defekte Chipsätze und GPUs den Gewinn des Unternehmens. Seit Juli 2008 belaufen sich die Ausgaben für Garantie, Reparatur, Austausch und Rückgabe von Laptops mit fehlerhaften Nvidia-Chips auf etwa 450 Millionen Dollar.
Im vergangenen Jahr brach Nvidia zudem eine wichtige Einnahmequelle weg. Aufgrund von Lizenzstreitigkeiten mit Intel entschloss sich das Unternehmen im Oktober 2009, vorerst keine Chipsätze für Intel-Prozessoren mehr zu entwickeln. Zunächst müsse die Frage geklärt werden, ob ein bestehendes Lizenzabkommen auch für Intels aktuelle CPU-Generation mit integriertem Speichercontroller gelte, so Nvidia damals.
Nvidias Fertigungspartnern dürfte der Vorstoß des Unternehmens in den Direktvertrieb nicht gefallen. Bislang hat sich aber noch kein Grafikkartenhersteller dazu geäußert.
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