Mozilla führt mit Firefox 4 eine weitere Alternative zur voreingestellten Suchmaschine Google ein. Neben Yahoo finden Nutzer der englischsprachigen Version des Browsers in den Einstellungen künftig auch Microsofts Bing.
„Bing bietet ein Nutzererlebnis, von dem wir glauben, dass unseren Anwendern gefällt“, schreibt Jay Sullivan, Vizepräsident für Produkte bei Mozilla, in einem Blogeintrag. Zudem habe die Popularität der Microsoft-Suchmaschine im vergangenen Jahr deutlich zugenommen, weswegen Bing als generelle Suchoption nun ebenfalls zur Verfügung stehe.
Bisher musste Bing als zusätzliche Suchmaschine manuell hinzugefügt werden. Angesichts der jahrelangen Rivalität zwischen Mozilla und Microsoft im Browsermarkt ist die neue Option ein bemerkenswerter Schritt.
Mit Firefox 4 entfernt Mozilla auch zwei Suchoptionen: Answers.com und Creative Commons. Answers sei weniger verbreitet als Wikipedia, und creativecommons.org habe sich von einer Quelle für unter der Creative-Commons-Lizenz verfügbare Inhalte zu einer allgemeinen Suchmaschine entwickelt, so Mozilla. Damit wird die englische Version von Firefox 4 insgesamt sechs Suchoptionen enthalten: Google, Yahoo, Bing, Amazon, Ebay und Wikipedia.
Mozillas Suchabkommen mit Google endet 2011. Der Browseranbieter zieht den größten Teil seiner Einnahmen, 2008 waren es 79 Millionen Dollar, aus der Zusammenarbeit mit Google beziehungsweise den neben Suchergebnissen eingeblendeten Anzeigen. Die vorherige Vereinbarung verlängerten die beiden Unternehmen 2008, kurz vor der Veröffentlichung des Google-Browsers Chrome.
Chrome ist inzwischen eine ernst zu nehmende Konkurrenz für Firefox. Trotzdem gilt es als wahrscheinlich, dass Mozilla und Google ihre Suchpartnerschaft im kommenden Jahr fortsetzen werden. Zum einen profitiert Google von dem Traffic, den es über Firefox erhält. Zum anderen setzen sich Mozilla und Google für die gleichen offenen Webstandards ein. Außerdem ist Mozilla einer der wichtigsten Befürworter von Googles Open-Source-Videoformat WebM.
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