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Mitarbeiter von Akamai wegen Spionage verhaftet

Ein Angestellter von Akamai Technologies ist in den USA verhaftet worden. Ihm wird zur Last gelegt, er habe Unternehmensinformationen an eine Person weitergegeben, von der er annahm, sie sei „Agent einer ausländischen Regierung“, teilte die US-Staatsanwaltschaft mit. Akamai betreibt eine Plattform für den Online-Handel und zur Verbreitung von Web-Inhalten.

Die Anklage (PDF) lautet auf „Wire Fraud„, also eigentlich Betrug über Kommunikationsnetzwerke. Unter diesen Begriff fallen nach US-Gesetz alle betrügerischen Aktivitäten, die elektronische Kommunikation einbeziehen. Das vorgesehene Strafmaß dafür ist größer als Betrug ohne elektronische Kommunikation.

Der Angeklagte, Elliot Doxer, arbeitet in der Finanzabteilung von Akamai. Er soll im Jahr 2006 ein ausländisches Konsulat kontaktiert haben, da er „unserer Heimat im Krieg gegen unsere Feinde helfen“ wollte, heißt es in der Anklage. Aufgrund seines persönlichen Risikos forderte er 3000 Dollar. Das Konsulat wandte sich aber an die US-Behörden, statt das Angebot anzunehmen.

Im Jahr 2007 nahm ein als ausländischer Spion getarnter US-Agent Kontakt zu Doxer auf und nannte ihm einen Toten Briefkasten, über den er Informationen liefern könne. Zwischen diesem Zeitpunkt und März 2009 hat Doxer den Briefkasten laut Anklage mindestens 62-mal besucht, um vertrauliche Informationen zu hinterlegen, Anweisungen abzuholen oder nach Nachrichten zu sehen.

Zu den vertraulichen Informationen gehörten eine Liste der Kunden von Akamai, Verträge mit Klienten und eine Liste der Angestellten von Akamai mit Kontaktdaten. Doxer soll den „ausländischen Agenten“ auch mit Angaben zu Akamais Alarmanlage und Sicherheitssystemen aller Art, auch im Computernetzwerk, versorgt haben.

Gegenüber ZDNet sagte ein Sprecher von Akamai, es gebe „keinen Hinweis, dass Doxer vertrauliche Informationen an irgendjemanden weitergegeben hat, der nicht zum FBI gehörte“. Das Unternehmen habe mit der Bundesbehörde kooperiert. Seit wann Akamai von dem Spion in den eigenen reihen wusste, wollte der Sprecher nicht sagen.

Dem mittlerweile offiziell beurlaubten Doxer drohen bis zu 20 Jahre Gefängnis, gefolgt von drei Jahren Bewährung, 250.000 Dollar Strafe und Wiedergutmachung gegenüber dem Opfer des Betrugs, gibt die Staatsanwaltschaft an. Dem Boston Globe zufolge hat er bisher keinen Anwalt genommen. Die Untersuchungshaft kann nicht durch eine Kaution abgewandt werden.

ZDNet.de Redaktion

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