Buchhaltung für Einsteiger: vier Angebote im Vergleich

Alle vier Programme zielen auf Anwender, für die Buchhaltung nicht der Hauptinhalt ihres Lebens ist, sondern ein lästiges Übel, das nebenbei erledigt werden muss. Einsteigerfreundlichkeit und klare Erläuterungen sind also gefragt.

Hier hat Lexware die Nase vorn: Während sich die anderen drei auf schriftliche Erklärungen beschränken, enthält Lexware Büro Easy eine umfangreiche Videothek, mit der das Notwendige Schritt für Schritt erklärt wird. Aber die Erläuterungen sind auch bei Sage, Scopevisio und Collmex vollständig, klar und ausführlich.

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist Aktualität: Da sich der Gesetzgeber ständig neue Vorschriften einfallen lässt, müssen diese Änderungen eingepflegt werden. Hier beschäftigen die großen Anbieter ein wahres Heer von Redakteuren, die sich um nichts anderes kümmern. Bei Haufe-Lexware sind allein 800 freiberufliche Redakteure damit beschäftigt, die ständigen Gesetzänderungen in die Produkte einzuarbeiten.

Zahlenmäßig können kleinere Anbieter da nicht mithalten. Als Gegenargument führt Collmex-Geschäftsführer Bastian Wetzel ins Feld, dass bei klassischer Software nur einmal im Jahr eine neue Version erscheine, bei SaaS dagegen neue Versionen jederzeit zur Verfügung gestellt werden können.

Sage GS-Buchhalter

In jedem der vier Programme beginnt die Arbeit damit, dass die Daten der eigenen Firma erfasst werden (Stammdaten). Bei Sage GS-Buchhalter beginnt dies mit der Anlage eines neuen Mandanten, der dann als Sage-DB-Datenbank angelegt wird. Danach entscheidet der Nutzer, ob er eine Standard-Einrichtung oder eine vollständige Einrichtung seiner Daten vornehmen will. Letzteres ist sinnvoll, wenn gleich die Datev-Angaben berücksichtigt werden sollen oder auf E-Bay gehandelt wird.

Im nächsten Schritt wird festgelegt, ob eine vollständige Bilanz zu erstellen ist oder eine Einnahme/Überschuss-Rechnung (EÜR) ausreicht. Danach sind die Daten zur ELSTER-Übertragung an das Finanzamt und der Beginn des Wirtschaftsjahres zu definieren. Im nächsten Schritt gilt es den Datev-Kontenrahmen (Datev SKR 03, 04 oder 99) zu erstellen. Es folgen die Angaben zu Adresse, Bankverbindung, Steuerberater und Finanzamt. Abschließend geht es um Kontenvorgaben und Kostenstellen.

Lexware Büro Easy

Bei Lexware geht es intuitiver: Ein Video-Interview führt Schritt für Schritt in das Programm ein. Hier beginnt die Fragerunde mit dem Firmennamen. Im Gegensatz zu Sage wird auch die Branche abgefragt. Beim Kontenrahmen verwendet das Programm als Standardeinstellung den hauseigenen Büro-Easy-Kontenrahmen. Er basiert auf Datev SKR 03, ist aber abgespeckt und übersichtlicher.

Auch wird abgefragt, ob Überweisungen, Lastschriften, Daueraufträge und Schecks verwendet werden. Zum Schluss lassen sich hier bereits Kunden, Lieferanten und Produkte erfassen. Diese Daten werden in Rechnungen dann automatisch übernommen, was die eigentliche Buchführung erleichtert. Die Daten können aus Microsoft Office importiert werden, in der Plus-Version lassen sich auch Termine aus Outlook übertragen.

Collmex und Scopevisio

Bei Scopevisio gibt der Anwender zunächst Adresse und Unternehmensform ein, danach die Daten des Finanzamtes und schließlich die Konten. Damit sind die Stammdaten vollständig. Mit Kontenrahmen und ähnlichem wird der Nutzer zunächst nicht belästigt. Die Buchungen sind einfach und intuitiv, die Benutzeroberfläche übersichtlich.

Collmex hat dagegen eine etwas spartanische Benutzeroberfläche. Nach eigenen Angaben sind die Seiten bewusst einfach gehalten, damit sie mit möglichst vielen Browsern funktionieren.

Fazit

Die Grundlagen der Buchhaltung beherrschen alle vier Programme. Einsteigerfreundlich präsentiert sich vor allem Lexware mit den Video-Anleitungen, aber auch Scopevisio punktet mit einfacher Bedienung und übersichtlicher Oberfläche. Sage spricht dagegen vor allem erfahrenere Nutzer an. Collmex verfügt über gute Grundfunktionen, könnte aber etwas ansprechender gestaltet sein.

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ZDNet.de Redaktion

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