Der Google-Entwickler Sebastian Thrun war auch an der Konstruktion von „Stanley“ beteiligt, dem Gewinner der DARPA Grand Challenge 2005 (Bild: ZDNet).

Google testet seit einiger Zeit Roboter-Autos. Die Fahrzeuge sind mit einer Technik ausgestattet, die es ihnen erlaubt, selbstständig und ohne menschliche Eingriffe ihren Weg zu finden. Aus Sicherheitsgründen besetzt Google die Autos jedoch mit speziell geschulten Fahrern und einem Techniker zur Überwachung des Navigationssystems.

„Eines der größten Probleme, an denen wir heute arbeiten, ist die Sicherheit und Effizienz von Fahrzeugen“, schreibt der Software Engineer Sebastian Thrun im Google-Blog. „Unser Ziel ist es, Unfälle zu verhindern und den Ausstoß von Klimagasen durch eine grundlegende Änderung der Nutzung von Fahrzeugen zu reduzieren.“

Die automatisierten Fahrzeuge hätten bisher mehr als 225.000 Kilometer zurückgelegt und seien auch auf Strecken wie der Golden-Gate-Brücke, dem Pacific Coast Highway und dem Hollywood Boulevard unterwegs gewesen, so Thrun. „Das ist ein Novum im Bereich der Robotik-Forschung.“

An der Entwicklung der Technologie seien Forscher beteiligt gewesen, die in der Vergangenheit an der DARPA Grand Challenge teilgenommen hätten, einem von der US-Regierung organisierten Wettbewerb für unbemannte Fahrzeuge. Zur Ausstattung der Fahrzeuge gehört einem Bericht der New York Times zufolge ein rotierender Sensor auf dem Dach, der in einem Umkreis von 60 Metern die Umgebung scannt und daraus eine dreidimensionale Karte erstellt. Außerdem sind ein GPS-Gerät, ein Bewegungssensor und eine Videokamera an Bord. Letztere hilft bei der Erkennung von Hindernissen wie Fußgängern und Fahrradfahrern.

Die Route ist dem Bericht zufolge vorprogrammiert und wird laut Google im Vorfeld einer Testfahrt mit konventionellen Fahrzeugen abgefahren, um die Fahrstrecke und die Straßenbedingungen zu erfassen. Die auf künstlicher Intelligenz beruhende Navigationssoftware kann zudem angewiesen werden, vorsichtig oder auch aggressiv zu fahren.

Google schätzt, dass die weltweite Zahl der Verkehrstoten, die die Weltgesundheitsorganisation mit 1,2 Millionen jährlich angebe, durch die Technologie des Unternehmens halbiert werden könne. „Wir sind auch zuversichtlich, dass führerlose Fahrzeuge das Car-Sharing verändern und die Zahl der Autos deutlich reduzieren werden“, sagte Thrun.

Thrun selbst ist einer der Erfinder des Kartendiensts Google Maps. Er war zudem an der Entwicklung des Siegerfahrzeugs der DARPA Grand Challenge 2005 beteiligt.

Google habe bisher keine Pläne für einen kommerziellen Einsatz des Systems, so die New York Times weiter. Neben Thrun unterstütze auch Google-Gründer Larry Page die Idee, dass Roboter-Autos die Verkehrssicherheit verbessern können.

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ZDNet.de Redaktion

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