Die nationale französische Einrichtung für High Performance Computing GENCI (Grand Equipement National de Calcul Intensif) hat bei Bull den Bau eines Supercomputers in Auftrag gegeben. Das nach den Wissenschaftlern Pierre und Marie Curie benannte System wird laut Hersteller 1,6 Billiarden Gleitkommaoperationen pro Sekunde durchführen können, was einer Leistung von 1,6 Petaflops entspricht.
Zum Vergleich: Der bis dato leistungsstärkste Supercomputer der Welt, Crays Jaguar im Oak Ridge National Laboratory, erreicht im Linpack-Benchmark 1,76 Petaflops. Der zweitplatzierte Superrechner in der aktuellen Top-500-Liste, das chinesische System Nebulae, kommt auf 1,27 Petaflops.
Curie wird in zwei Phasen in einem neuen Rechenzentrum in Bruyères-le-Châtel auf einer Fläche von 200 Quadratmetern aufgebaut werden. Die erste Phase soll in den kommenden Tagen starten und bis Ende des Jahres dauern. Die Fertigstellung ist für Oktober 2011 geplant.
Das modulare HPC-System benötigt Bull zufolge 75 Prozent weniger Strom als vergleichbare Supercomputer mit konventioneller Kühltechnik. Es besteht aus 5040 Bladeservern, die mit der kommenden Generation von Intels Xeon-Prozessoren bestückt sein werden. Insgesamt verfügt Curie über mehr als 90.000 Prozessorkerne sowie ein I/O-System, das ein Speichervolumen von über 10 Petabyte verwalten kann und eine Datentransferrate von 250 GByte/s erreichen soll.
Curie soll Teil des europaweiten HPC-Grids der Partnership for Advanced Computing in Europe (Prace) werden, das der Wissenschaft bis 2019 eine Rechenleistung im Exaflops-Bereich bereitstellen will. GENCI wird den neuen Supercomputer vorrangig in der Klimaforschung einsetzen, beispielsweise für Klimasimulationen über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten oder zur Erstellung von Prognosen zum Klimawandel.
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