Broadcom kauft für 316 Millionen Dollar Hersteller von 4G-Chips

Broadcom hat eine Übernahme von Beceem Communications angekündigt. Der Kaufpreis beträgt 316 Millionen Dollar (226 Millionen Euro) in bar. Mit dem auf 4G-Chips spezialisierten Unternehmen will Broadcom sein Portfolio stärken, um Hersteller von Mobiltelefonen, Computern und Heimelektronik sowie Infrastrukturausrüster mit der kommenden Mobilfunktechnologie beliefern zu können.

Nach Angaben des Unternehmens sollen die Produkte und Beceems „talentiertes Entwicklerteam“ dabei helfen, die Markteinführung von 4G-Produkten zu beschleunigen. Broadcom bietet schon Chips für zahlreiche Netzwerktechnologien an, darunter 2G- und 3G-Mobilfunk, WLAN, Bluetooth, GPS sowie Ethernet.

4G (Fourth Generation) steht für die die nächste Mobilfunkgeneration. Bisher laufen unter dieser Bezeichnung zwei wichtige Technologien: Long Term Evolution (LTE) und Wimax. Viele Mobilfunkbetreiber weltweit haben schon damit begonnen, wenigstens eine der beiden Technologien einzuführen. LTE scheint sich zur dominierenden Technik zu entwickeln. 132 Anbieter in 56 Ländern haben schon in LTE investiert oder sich dafür ausgesprochen. Auch die deutschen Mobilfunkprovider O2, Vodafone und Deutsche Telekom setzen auf LTE. Mit einer breiten Verfügbarkeit wird für Ende 2011 gerechnet.

Wimax hingegen ermöglicht vor allem hohe Bandbreiten. Weltweit nutzen mehr als 550 Netze in 148 Ländern Wimax. In den USA bauen Sprint Nextel und Clearwire ein landesweites 4G-Netzwerk auf, das auf Wimax basiert. Die Technologie für die Basisstationen stammt von Beceem.

Beceems Chips integrieren sowohl LTE als auch Wimax. Das ermöglicht es Netzbetreibern, beide Technologien anzubieten. Aber auch Gerätehersteller können so Produkte entwickeln, die in beiden Netzen zum Einsatz kommen können. Obwohl LTE und Wimax als unterschiedliche Technologien angesehen werden, basieren beide auf einer als OFDM bezeichneten Modulation.

Broadcom zufolge soll die Transaktion bis zum Ende des ersten Quartals 2011 abgeschlossen sein. Sie werde sich nicht auf die Einnahmen des kommenden Jahres auswirken.

ZDNet.de Redaktion

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