Polizei Manchester twittert ihre Einsätze

Polizei Manchester twitterte 24 Stunden lang ihre Einsätze (Bild: GPM).

Für 24 Stunden hat die Polizei Manchester Details ihrer Einsätze auf Twitter veröffentlicht. Ziel von Chief Constable Peter Fahi war es, der Bevölkerung die „Komplexität moderner Polizeiarbeit“ näherzubringen.

Die britische Polizei kämpfe mit beispiellosen Budgetkürzungen und stehe unter großem Druck. „Polizeiarbeit wird häufig für simpel erachtet: Polizisten, die Räuber jagen und einsperren“, erklärte Chief Constable Fahi. Die Realität sehe aber anders aus.

Meist habe man es mit sozialen Problemen zu tun: Menschen mit geistigen Behinderungen, vermissten Kindern und häuslicher Gewalt. Solche Fälle seien häufig sehr komplex und nähmen viel Zeit, Ressourcen und Fachkompetenz in Anspruch. „Diese Arbeit fließt nicht als Messwert in Ergebnistabellen über die Verbrechensbekämpfung ein. Dennoch macht sie einen großen Teil von dem aus, was wir tun.“

Twitter beschränkt die Zahl der Nachrichten, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums verschickt werden dürfen, weshalb die Polizisten gleich vier Konten nutzten. Alle 3205 Tweets sind zudem auf ihrer Website nachzulesen.

Die Liste der Zwischenfälle ist lang: Innerhalb von 24 Stunden wurden 217 Menschen verhaftet und knapp die Hälfte davon wieder freigelassen. Einem Hinweis zufolge hielt ein Mann ein Baby über das Geländer einer Brücke; als die Polizisten eintrafen, stellte sich heraus, dass er nur seinen Hund auf dem Arm trug.

Eine Frau gab an, ihr Auto an einer Tankstelle stehen gelassen zu haben, weil sie das falsche Benzin getankt hatte. Zudem gab es Beschwerden über unerlaubtes Rauchen auf einem Flug nach Manchester, mutmaßliche Ladendiebe und aggressive Autofahrer. In Leigh warf jemand einen Ziegelstein auf ein Auto, und die Türgriffe eines Einsatzwagens der Polizei wurden mit Exkrementen beschmiert.

„Ich denke, wir müssen uns darüber Gedanken machen, die Arbeit der Polizei mit anderen Augen zu sehen. Das Hauptaugenmerk sollte darauf liegen, wie der öffentliche Dienst als Ganzes zusammenarbeitet und soziale Probleme angeht“, erklärte Chief Constable Fahi. „Wir sehen immer wieder dieselben Familien, dieselben Gegenden, dieselben Menschen, die dieseben Probleme verursachen. Sie sind es, die ein Loch in die öffentliche Geldbörse reißen.“

ZDNet.de Redaktion

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