Mister Wong wird zum Dokumentportal mit Social Network

Der Social-Bookmarking-Dienst Mister Wong hat umdisponiert: Neben Online-Lesezeichen bietet er nun ein Portal an, auf dem Nutzer Dokumente veröffentlichen können.

Diese „Freie Bibliothek für digitale Dokumente“ funktioniert ähnlich wie Scribd: Anwender laden einen Text hoch und bestimmen, unter welcher Creative-Commons-Lizenz er veröffentlicht werden soll. Der Dienst unterstützt gängige Dateiformate wie Word, PDF und PowerPoint.

Referate, Studien, Kurzgeschichten, Diplomarbeiten oder Petitionen lassen sich so öffentlich zugänglich machen. „Selbst wenn du denkst, deine Dokumente interessieren keinen, denk dran: Irgendwem hilft’s immer!“, heißt es in einem Blogeintrag.

Die Texte können online gelesen oder heruntergeladen werden. Darüber hinaus lassen sie sich in Websites einbinden. Anders als bei Scribd haben Autoren bei Mister Wong derzeit noch nicht die Möglichkeit, ihre Werke zu verkaufen. Stattdessen besteht die Option, Autoren per Flattr zu unterstützen – einem sozialen Mikrobezahldienst.

Zudem hat Mister Wong einen Riesenschritt in Richtung Social Network gemacht. Ab sofort können Mitglieder die Aktivitäten von Freunden oder Organisationen abonnieren. Eine Integration von Themen beziehungsweise Tags und Blogbeiträgen in den News-Feed ist geplant. Nutzer haben die Möglichkeit, Statusmeldungen zu verschicken, und erhalten ihrerseits Vorschläge sowie Kommentare in einem Info-Stream, wie man ihn von Sozialen Netzen wie Facebook oder Twitter kennt.

Eigenen Angaben zufolge hat Mister Wong europaweit 2,55 Millionen Nutzer pro Monat. Der Dienst ist mittlerweile auch auf Russisch, Chinesisch, Spanisch, Fanzösisch und Englisch verfügbar.

Auch Scribd hat kürzlich einen Relaunch hinter sich gebracht: Seit Mitte September gibt es einen Reading-Feed und ein persönliches „Buchregal“, in dem hochgeladene Dokumente abgelegt werden. Ziel ist es, ein „Social Network rund um das Lesen“ zu entwickeln, wie Scribd-CEO und Mitgründer Trip Adler erklärt.

Dem Document-Sharing-Portal werden in den USA Urheberrechtsverletzungen im großen Stil vorgeworfen. Unter anderem läuft eine Sammelklage von US-Autoren – ein Schicksal, das auch Mister Wong ereilen könnte.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

7 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

1 Tag ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

1 Tag ago