Unscharfe Fonts im Browser: Die Probleme von DirectWrite

Im gezeigten Beispiel der vorigen Seite ist die unterschiedliche Fontmetrik nicht dramatisch. In anderen Fällen kann es jedoch dazu führen, dass ein Text mit GDI fünf Zeilen benötigt. Wird er mit DirectWrite gerendert, kommt er eventuell mit vier Zeilen aus, was dazu führt, dass die folgenden HTML-Elemente nach oben rutschen. Dann sieht komplette Website „schief“ aus. Das zeigen die Bilder 3 und 4.


Bild 3: Wenn man den Vorspanntext aus Bild 1 etwas kürzt und neben zwei andere Boxen in gleichem Layout stellt, dann ergibt sich bei GDI-Rendering diese Darstellung.


Bild 4: Beim Rendern mit DirectWrite entfällt in der linken Box die fünfte Zeile und das Gesamtlayout sieht nicht mehr gut aus.

Das Hochrutschen der nachfolgenden Zeilen lässt sich natürlich mit einem aufwändigeren Design der Website verhindern, etwa durch bessere Stylesheets mit Positionsangaben oder durch eine Tabelle mit festen Höhen. Viele Webdesigner verlassen sich jedoch auf die Fontmetrik. Hinzu kommt, dass trotzdem eine Leerzeile bleibt.

Microsofts Sicht der Dinge

Daniel Melanchton, Evangelist bei Microsoft, erläutert im Gespräch mit ZDNet, warum das Fontrendering mit DirectWrite zu einer anderen Metrik führt als beim Rendering mit GDI. Man habe generell drei Dinge verbessert, nämlich Kerning, Hinting und ClearType. Eine neue Metrik sei dabei unvermeidlich, denn DirectWrite rendere korrekt, während GDI die Breite einzelner Zeichen und des Gesamttextes nicht richtig einhalte.

Genauer gesagt habe man insbesondere beim Kerning und Hinting mit GDI etwas „geschummelt“ und die Informationen, die in den Fontdateien steckt, nicht ganz exakt ausgewertet, was bei DirectWrite nunmehr der Fall sei.

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ZDNet.de Redaktion

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