Welche Darstellung besser ist, hängt zum einen vom Monitor ab, zum anderen natürlich auch vom persönlichen Geschmack. So ist es für Schemanarew offensichtlich wichtig, dass die Zeichen möglichst scharf sind. Bas Schouten sieht das anders: Er lobt in seinem Blog bei DirectWrite vor allem, dass die Farbsäume weniger sichtbar sind. Die Unschärfe scheint ihn nicht zu stören.
ZDNet hat fünf Personen Bild 11 mit GDI und DirectWrite gezeigt und gefragt, welche Darstellung ihnen besser gefällt. Das Ergebnis lautete 5:0 für GDI-Rendering.
Alle Personen nutzen zwar täglich einen Computer, von DirectWrite, GDI und Subpixel-Rendering verstehen sie allerdings nichts. Drei Probanden merkten spontan an, dass es sich wohl um andere Schriftarten handele.
Schemanarew wirft Microsoft beim GDI allerdings Betrug vor. Er schreibt: „Ich beginne mal provozierend. Microsoft hat die Welt mit einem schmutzigen Trick getäuscht. […] Deren Text ist gestochen scharf und ein Hingucker, aber falsch.“
Bei Endanwendern kommen die "Hingucker-Fonts" natürlich gut an. Von den Problemen, die Entwickler mit falsch gerenderten Fonts haben, kriegen sie ja nichts mit. Microsoft darf sich nicht wundern, wenn sich Nutzer in zahlreichen Foren über die schlechte Fontqualität von IE9 und Firefox 4 beschweren.
Allerdings bietet DirectWrite auch zwei GDI-Kompatibilitätsmodi an: „Classic“ und „Natural“. Bild 13 zeigt, dass dann alle Zeichen wieder auf einen ganzen Pixel gerendert werden. Allerdings behält DirectWrite immer die korrekte Font-Metrik bei. Es bleiben also „Unschönheiten“ wie der viel zu geringe Abstand zwischen „u“ und „i“ im Wort „quick“.
An einer korrekten Darstellung der Font-Metrik geht natürlich langfristig kein Weg vorbei. Kurz- und mittelfristig bedeutet das allerdings, dass einige Webseiten, die auf die falsche Metrik vom GDI ausgelegt sind, unter Umständen nicht richtig angezeigt werden.
Die richtige Metrik muss jedoch entweder mit Unschärfen, starken Farbsäumen oder mit unschönen Zeichenabständen erkauft werden. Das gilt jedenfalls so lange, bis irgendwann einmal Bildschirme oberhalb von 200 dpi mit Diagonalen von 20 Zoll und mehr zur Verfügung stehen. Diese hohe Pixeldichte gibt es bisher nur auf Smartphones mit Diagonalen um die vier Zoll.
Allerdings könnten es die Browserhersteller dem Nutzer überlassen, welche Rendering-Technik DirectWrite verwenden soll. Bei Mozilla ist man sich der Problematik durchaus bewusst. Im Bug 517642 wird seit einem Jahr über die richtige Lösung diskutiert. Bisheriges Ergebnis ist, dass man die Default-Einstellung (Cleartype mit Subpixel-Positioning) nutzt und dem Nutzer keine Wahl lässt. Es gibt allerdings ein Add-on, mit der sich das DirectWrite-Fontrendering einstellen lässt. Es ist mit der aktuellen Beta 6 jedoch nicht kompatibel.
Mit IE9 ist es zur Zeit nicht möglich, das DirectWrite-Rendering zu beeinflussen. Besser wäre es ohnehin, wenn Windows detailliertere Einstellmöglichkeiten für die Default-Werte erlauben würde. Unter Windows 7 gibt es einen Wizard, den man mit Control Panel – All Control Panel Items – Display – Adjust ClearType text erreicht. Es ist aber beispielsweise nicht möglich, das ClearType-Rendering auf ganze Pixel zu beschränken. Unter Vista gibt es keine Möglichkeit, die ClearType-Parameter mit Bordmitteln zu tunen.
Der Sicherheitschip ist laut Microsoft eine „Notwendigkeit“. Die Hardwareanforderungen für Windows 11 führen allerdings weiterhin…
Wer die Cloud-Angebote des IT-Dienstleisters nutzen will, kann ab sofort die Kosten noch vor Bereitstellung…
Die Zahl der neuen schädlichen Dateien steigt seit 2021 kontinuierlich. 93 Prozent der Angriffe nehmen…
Die zunehmende KI-Verbreitung erschwere die Erkennung von Fälschungen. Gleichzeitig begünstige der Abo-Trend das Aufkommen neuer…
Gemeinsam arbeiten die Konzerne an Ionenfallen, die in Hochleistungs-Quantencomputern zum Einsatz kommen sollen.
Neu entwickeltes Open-Source-System soll Signatur-Umgehungen durch adaptive Missbrauchserkennung transparent machen.