Unscharfe Fonts im Browser: Die Probleme von DirectWrite

Die Tatsache, dass ein und derselbe Browser je nachdem, ob er Hardwarebeschleunigung nutzen kann, andere Fontmetriken zeigt, wird kurz- und mittelfristig zu Problemen führen. Viele Webseiten werden nicht richtig angezeigt. Die Webentwickler werden fluchen, zumal es derzeit keine Möglichkeit gibt, festzustellen, ob ein Browser seine Fonts mit GDI oder DirectWrite rendert.

Langfristig ist es auf jeden Fall die richtige Entscheidung, die Metriken einzuhalten, die ein Font vorgibt. Die Tatsache, das Microsofts GDI bei der Zeichenbreite schummelt, hat durchaus Seiteneffekte. Das geht so weit, dass einige Browser, etwa Firefox, unter Mac OS versuchen, die falsche GDI-Metrik zu imitieren, um für Windows optimierte Seiten möglichst gut darzustellen.

Die beste Kompatibilität zwischen den Betriebssystemen erhält man jedoch, wenn alle die Fontmetrik exakt einhalten. Das hat Microsoft wohl inzwischen eingesehen.

Durch das Einhalten der Metrik ergibt sich zwangsläufig ein Schriftbild, bei dem man bei der Qualität Kompromisse machen muss. Microsoft hat sich für ein Subpixel-Positioning entschieden. Allerdings muss man zu dem Schluss kommen, dass Microsofts ClearType-Technologie, wie sie bei DirectWrite zum Einsatz kommt, verbesserungwürdig ist.

Andere Algorithmen erlauben ein Subpixel-Positioning mit deutlich weniger Unschärfe. Hinzu kommt, dass Microsoft seinen Nutzern mehr Kontrolle über die verwendete Rendering-Technologie geben sollte.

Viele Nutzer dürften die GDI-kompatible Darstellung bevorzugen, auch wenn die Zeichenabstände dadurch oft zu groß oder klein wirken. Die meisten DirectWrite-Programme rendern mit der Default-Einstellung. Daher sollte Microsoft den Nutzer vorgeben lassen, wie DirectWrite im Default-Fall rendern soll.

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ZDNet.de Redaktion

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