Deutschland erreicht in weltweitem Breitband-Vergleich Rang 18


Südkorea ist auch in der dritten Auflage der Broadband Quality Study unangefochtener Spitzenreiter (Bild: Cisco).

Die Breitbandinfrastruktur ist in 14 Ländern für kommende multimediale Internetanwendungen bereit, so die Ergebnisse der diesjährigen Auflage der von Cisco in Auftrag gegebenen und von der Universität Oxford seit 2008 jährlich durchgeführten „Broadband Quality Study„. Nach Ansicht der Autoren gehören HD-Internet-TV, Rich-Media-Kommunikation sowie Consumer-Telepräsenz in fünf Jahren zum Mainstream. Dafür vorbereitet sind die Netze in Südkorea, Japan, Lettland, Schweden, Bulgarien, Finnland, Rumänien, Litauen, den Niederlanden, Hongkong, Deutschland, Portugal, Dänemark und Island.

In Deutschland liegen die Durchschnittswerte für Downloads bei 11,63, für Uploads bei 1,28 MBit/s. Die Anschlussquote deutscher Haushalte war im vergangenen Jahr um etwas über fünf auf 66 Prozent gestiegen. Im internationalen Ranking erreicht Deutschland derzeit Platz 18. Die Schweiz konnte ihren fünften Platz aus dem Vorjahr behaupten. Die den Eidgenossen zur Verfügung stehende Down- und Upload-Geschwindigkeit weicht zwar nur geringfügig von der in Deutschland ab, jedoch liegt die Haushaltsanschlussquote mit 96 Prozent deutlich höher. Österreich erreicht Platz 25.

Spitzenreiter des Rankings ist wie in den Jahren zuvor Südkorea. Dort liegt der durchschnittliche Download-Durchsatz bei 33,5 MBit/s, die Upload-Geschwindigkeit bei 17 MBit/s. Die Haushaltsanschlussquote beträgt 100 Prozent. Diesen Wert erreichen sonst nur noch Hongkong, Island, Luxemburg, Malta und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Weltweit ist die Downloadgeschwindigkeit in den vergangenen drei Jahren um 49 Prozent auf durchschnittlich 5,92 MBit/s gestiegen. Der Zuwachs beim Upload-Durchsatz lag bei 69 Prozent. Insgesamt nahm die durch ein Punktesystem ermittelte Breitbandqualität seit 2008 weltweit um 48 Prozent zu. 48 von 72 untersuchten Ländern, zehn mehr als 2009, erfüllen die Voraussetzungen für alle wichtigen Services im heutigen Internet. Neben Basisanwendungen wie E-Mail und Web zählen die Autoren dazu vor allem Social Networking, Video-Streaming (Low Definition) sowie Basisvideokonferenzen.

Bei der mobilen Breitbandvernetzung sind neben den USA Dänemark, Schweden und Spanien führend. Die durchschnittlichen Latenzwerte reduzierten sich im vergangenen Jahr weltweit von 1,313 auf 0,742 Millisekunden. Allerdings sind erst vier Prozent der mobilen User mit 7 MBit/s Download- und 1,7 MBit/s Upload-Durchsatz bereit für Internetanwendungen von morgen. Nur bei 30 Prozent überschreitet die Downloadgeschwindigkeit die 1-MBit/s-Grenze. Diese sieht Cisco als Mindestanforderung für aktuelle Internetanwendungen.

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass der zur CeBIT 2010 von Industrie und Politik publikumswirksam beschworene Breitbandausbau in Deutschland zwar vorankommt, andere Länder dieses Ziel aber wesentlich konsequenter und effizienter verfolgen. Während in Deutschland die Quote der angeschlossenen Haushalte um rund 5,6 Prozent zugelegt hat, nahm sie beispielsweise in Lettland um 9, in Irland um 11, in Zypern um 15 und in Malta um 16 Prozent zu. Den raschesten Zuwachs hatten mit 18 Prozent die Vereinigten Arabischen Emirate. Allerdings gibt es auch Länder, in denen die Anschlussquote langsamer zunimmt. Dazu gehören Japan (plus 2 Prozent) und Finnland (plus 3 Prozent).


Deutschland hat laut Broadband Quality Study 2010 sowohl bei der Quote der angeschlossenen Haushalte (x-Achse) als auch bei der Qualität der Breitbandanschlüsse (y-Achse) noch Luft nach oben (Bild: Cisco).

ZDNet.de Redaktion

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