Facebook hat in den USA drei weitere Klagen gegen Spammer eingereicht. Sie richten sich gegen zwei Einzelpersonen und ein kanadisches Unternehmen. Die Beklagten sollen irreführende Angebote über das Social Network verbreitet und Nutzer dazu verleitet haben, selber Spam an ihre Freunde zu verschicken.

„Diese Woche haben wir bei einem Bundesgericht in San Jose, Kalifornien, drei Klagen wegen Verstößen gegen unsere Richtlinien und anwendbare Gesetze angestrengt“, heißt es in einem Blogeintrag von Facebooks Security Team. „Wir unterstellen, dass Steven Richter, Jason Swan und Mac Bounty Facebook benutzt haben, um nicht existente Produkte und Dienste anzubieten.“

Der aus Long Island, New York, stammende Jason Swan soll „mehr als 27 falsche Profile, 13 falsche Facebook-Seiten und mindestens sieben Anwendungen“ missbräuchlich verwendet haben. Bei Richter, der ebenfalls aus Long Island stammt, seien es 40 falsche Profile und 43 falsche Facebook-Seiten gewesen, so das Social Network. Der Firma Max Bounty wirft Facebook vor, sein Logo und irreführende Werbung eingesetzt zu haben, um Verbrauchern kostenlose Gutscheine und andere Waren anzubieten. Alle drei Parteien sollen gegen den U.S. Computer Fraud and Abuse Act und das Anti-Spam-Gesetz CAN-SPAM (Controlling the Assault of Non-Solicited Pornography and Marketing Act) verstoßen haben.

Es ist nicht das erste Mal, das Facebook vor Gericht gegen Spammer vorgeht. Vor fast genau einem Jahr wurde der sogenannte „Spam-König“ Sanford Wallace zur Zahlung von 711 Millionen Dollar verurteilt. Er soll Phishing-Websites genutzt haben, um Zugang zu Facebook-Konten zu erhalten und Spam über das Soziale Netzwerk zu verbreiten. In einem anderen Verfahren wurden Facebook 2008 873 Millionen Dollar Schadenersatz zugesprochen.

„Wir werden unseren Kampf gegen Spammer und Betrüger in den nächsten Monaten, im nächsten Jahr und darüber hinaus ausweiten“, heißt es weiter in dem Blogeintrag. „Andere Verfahren sind noch anhängig, und es wird noch mehr kommen.“

Kürzlich hatte eine Untersuchung des Wall Street Journal für Aufregung gesorgt, laut der Entwickler von Facebook-Anwendungen gegen die Nutzungsbedingungen des Social Network verstoßen haben, indem sie Nutzerdaten an Marketingfirmen verkauften. Während der Bericht und die dargestellten Folgen von einigen Experten als übertrieben angesehen wurden, kritisierten andere, Facebook unternehme nicht genug, um seine Richtlinien gegenüber Werbetreibenden und Entwicklern durchzusetzen.

ZDNet.de Redaktion

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