Zwei Mitglieder des US-Repräsentantenhauses, der demokratische Abgeordnete Ed Markey und der Republikaner Joe Barton, haben diese Woche einen Brief an Facebook-CEO Mark Zucker geschickt. Darin stellen sie Fragen zu Facebooks jüngster Datenpanne, die es Anwendungen von Drittanbietern ermöglichte, personenbezogene Daten zu sammeln und weiterzugeben.
Das Wall Street Journal hatte Anfang der Woche berichtet, dass viele der beliebtesten Facebook-Apps Daten wie User-IDs an Werbefirmen übermitteln. Facebook wies jedoch darauf hin, dass die IDs ohne Zustimmung eines Nutzers keinen Zugriff auf persönliche Informationen ermöglichen. Unklar ist, ob Facebook vor der Veröffentlichung des Berichts von dem Problem wusste.
Die Abgeordneten haben Zuckerberg insgesamt 18 Fragen gestellt. Unter anderem wollen sie wissen, welche Richtlinien Facebook für Apps von Drittanbietern erlassen hat, um seine Nutzer vor einer beabsichtigten oder unbeabsichtigten Weitergabe von Daten zu schützen. Zudem verlangen sie Auskunft darüber, wer bei Facebook dafür verantwortlich ist, dass sich Entwickler an die geltenden Regeln und Bestimmungen halten.
Zuckerberg hat bis zum 27. Oktober Zeit, um auf das Schreiben der Politiker zu reagieren. Normalerweise würde darauf eine öffentliche Anhörung durch ein Komitee des Repräsentantenhauses folgen. Seit Ende September hat das Parlament seine Arbeit aber wegen der anstehenden Wahlen unterbrochen.
Facebook-Sprecher Andrew Noyes sagte: „Wir freuen uns darauf, alle ungeklärten Fragen zu beantworten, die sich aus dem Artikel des Wall Street Journal ergeben haben.“ Facebook sehe sich in der Verpflichtung, die privaten Daten seiner Nutzer zu schützen und arbeite mit Entwicklern und anderen Verantwortlichen in der Community zusammen, um Verstöße gegen seine Regeln zu verhindern.
Schon Ende Mai hatte ein Ausschuss der Abgeordnetenkammer einen Brief an Zuckerberg verschickt. Mit ihm forderte er Hintergrundinformationen zu Fällen an, in denen das Soziale Netzwerk Daten von Mitgliedern „ohne deren Wissen“ an Dritte weitergab.
Auch hierzulande steht der Datenschutz bei Facebook in der Kritik. Im Juli hatte der Hamburgische Datenschutzbeauftragte sogar ein Bußgeldverfahren eingeleitet, da Facebook dauerhaft Daten von Nicht-Mitgliedern speichere und ohne ihr Einverständnis zur Vermarktung nutze.
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