Adobe hat auf seiner Konferenz MAX 2010 AIR 2.5 präsentiert, die neue Version seiner Plattform für Flash-Applikationen. Außerdem kündigte das Unternehmen eine Digital Publishing Suite für Verlage an, die interaktive Inhalte für Mobilgeräte publizieren.

Mit AIR können Entwickler ihre Flash-Applikationen auf verschiedenen Betriebssystem-Plattformen unabhängig vom Browser lauffähig machen. AIR 2.5 bietet zu diesem Zweck eine eingebaute WebKit-Browser-Engine, die eine Reihe von aktuellen Web-Techniken wie HTML5 unterstützt, und Flash 10.1.

Zu den Neuheiten für die mobile Ausgabe von AIR gehören Zugriff auf Handy-Kameras, Mikrofone, Bewegungssensoren und Standortdaten. Zusätzlich können mobile AIR-Anwendungen auch mit Multitouch-Gesten umgehen. Für viele Mobilprozessoren bietet AIR 2.5 Hardwarebeschleunigung an. Eine Datenbank speichert die Daten der Applikationen zwischen, so dass der Anwender weiterarbeiten kann, auch wenn er keine Netzverbindung hat.

Wichtig für Entwickler, die mit ihren Applikationen Geld verdienen wollen: AIR-Anwendungen für Googles Betriebssystem Android sollen laut Adobe direkt über den Android-Marketplace verfügbar sein. Wer eine dieser Applikation kauft, lädt gleichzeitig die AIR-Runtime mit herunter.

Zusätzlich hat Adobe einen Webdienst unter dem Namen Adobe InMarket vorgestellt, über den Entwickler ihre AIR-Anwendungen auf die verschiedenen Online-Shops für Applikationen verteilen können. „Dabei geht es um ein zentrales Portal zur Veröffentlichung von Applikationen“, erklärte Anup Murarka, Director Product Marketing für die Flash-Plattform. „Wir werden es in die App-Stores integrieren, damit es für die Entwickler leichter wird, in die verschiedenen Vertriebskanäle zu kommen.“

AIR 2.5 läuft auf ganz unterschiedlichen Plattformen. Zum einen auf Smartphones und Tablet-Geräten mit Blackberry TabletOS, Android und Apples iOS sowie auf Desktop-Rechnern mit Windows, Mac OS X oder Linux. Außerdem soll AIR 2.5 auch auf Samsungs SmartTV-Geräten funktionieren.

AIR 2.5 ist sofort verfügbar. Die Digital Publishing Suite soll im zweiten Quartal 2011 erscheinen und in der Professional Version rund 700 Dollar (498 Euro) kosten. Außerdem bezahlt man für jede veröffentlichte digitale Publikation eine Gebühr. Für die Enterprise-Version handelt man direkt mit Adobe einen Preis aus.

Als Gegenleistung bekommt man eine „Production Service“ genannte Online-Plattform, auf die man Inhalte hochladen und verwalten kann. Mit dem „Distribution Service“ haben die Kunden einen digitalen Vertrieb und mit dem „E-Commerce-Service“ eine Bezahllösung. Der „Analytics Service“ ermöglicht eine statistische Auswertung der Verkäufe und Kundenprofile. Die Käufer der digitalen Publikationen greifen über den „Adobe Content Viewer für Adobe AIR“, den es für eine Reihe von Plattformen gibt, auf die angebotenen Inhalte zu. Den Viewer können die Firmen an ihre Bedürfnisse anpassen.

Die Digital Publishing Suite soll in die Desktop-Publishing-Lösung InDesign CS5 integriert sein. So kann man ähnliche Arbeitsabläufe für digitale und Papierpublikationen verwenden.


Adobe begreift die Vielzahl der Plattformen und Bildschirmgrößen als Herausforderung (Bild. Adobe)

ZDNet.de Redaktion

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