Das Social Network MySpace hat Nutzerdaten an Werbeunternehmen weitergeleitet. Auch Applikationen sind betroffen. Mit Hilfe der Informationen sei es möglich, Anwender zu identifizieren, berichtet das Wall Street Journal (WSJ).

Übertragen werden MySpace-Nutzer-IDs. Mit Hilfe dieser eindeutig zuordenbaren Zahl lässt sich das Profil des entsprechenden Anwenders aufrufen – das teilweise Klarnamen, Fotos, Wohnort, Geschlecht und Alter enthält. Die Informationen werden vornehmlich verschickt, wenn Nutzer auf Anzeigen klicken.

Auch MySpace-Apps geben die ID weiter – entgegen den Lizenzbedingungen für Entwickler. Unter den betroffenen Anwendungen befinden sich laut WSJ BitRhymes TagMe (8,3 Millionen Nutzer), WonderHills GreenSpot (1,8 Millionen Nutzer) sowie RockYou Pets von RockYou (6,1 Millionen Nutzer).

Einem MySpace-Sprecher zufolge lässt sich anhand der Daten die Seite identifizieren, auf der sich ein Nutzer befindet – jedoch „nicht notwendigerweise“ das Profil der Person, die die Anzeige angeklickt hat. Zu den werbetreibenden Unternehmen, an die die Informationen weitergegeben werden, gehören Google, Quantcast und Rubicon Project – die eigenen Angaben zufolge die Daten jedoch nicht verwenden. Laut WSJ hatte MySpace bereits im Mai zugesichert, keine Daten mehr weiterzugeben, nachdem die Zeitung erstmals über diese Unternehmenspraxis berichtet hatte.

MySpace hat hart an der Konkurrenz von Facebook zu knabbern. Im September verzeichnete der Marktführer Comscore zufolge 148 Millionen US-Anwender; bei MySpace waren es nur 58 Millionen.

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass auch viele der beliebtesten Facebook-Apps persönliche Nutzerdaten an Dritte übermitteln. Darunter sind Werbefirmen sowie Unternehmen, die auf Internet-Tracking spezialisiert sind. Mindestens 25 Firmen sollen Zugriff auf Nutzernamen und in einigen Fällen auch auf die Namen von Freunden der Mitglieder erhalten haben.

ZDNet.de Redaktion

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