US-Bezirksrichterin Kimba Wood hat eine permanente Verfügung gegen die Tauschbörse Lime Wire erlassen. Das Unternehmen wird aufgefordert, „Suche, Downloads, Uploads, Dateiaustausch und alle anderen Funktionen“ der Lime-Wire-Software einzustellen.
Im Mai hatte Wood entschieden, dass die Lime Group, das Mutterunternehmen von Lime Wire, sowie Gründer Mark Gorton gegen das Urheberrecht verstoßen haben. Die Recording Industry Association of America (RIAA) hatte das zuständige Bundesgericht in New York daraufhin aufgefordert, Lime Wire zu schließen.
Die Tauschbörsensoftware Lime Wire wurde vor zehn Jahren erstmals veröffentlicht. Sie entwickelte sich schnell zu einer der beliebtesten Plattformen für den Austausch kopiergeschützter Musik. Gorton und sein Unternehmen haben eingestanden, mit dem Vertrieb der Software Millionen verdient zu haben.
„Auch wenn das keine ideale Lösung ist, hoffen wir, weiter mit der Musikindustrie zusammenarbeiten zu können“, sagte ein Lime-Wire-Sprecher. Man werde notwendige Änderungen annehmen und freue sich auf die Kooperation. Lime Wire werde als Unternehmen weitergeführt.
Unklar ist, womit Lime Wire künftig Geld verdienen will. Die Chancen für die geplante Umwandlung der Tauschbörse in einen legalen Musikdienst namens Spoon stehen schlecht. Verhandlungen mit den vier großen Labels sind nach Auskunft von Anwälten der RIAA daran gescheitert, dass Lime Wire die Tauschbörse über einen Zeitraum von einem Jahr weiter betreiben will, um Nutzer zu einem Wechsel zu Spoon zu bewegen. Die Tauschbörse sei für Umsatzverluste in Höhe von monatlich 500 Millionen Dollar verantwortlich.
Ab Anfang Januar wird das Gericht noch über die Höhe des der RIAA zustehenden Schadenersatzes verhandeln, der leicht eine Milliarde Dollar übersteigen könnte. Zudem läuft derzeit noch eine von mehreren Musikverlagen angestrengte Klage gegen Lime Wire.
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