Log-in-Screen von Junos Pulse auf dem iPhone (Bild: Juniper)

Juniper Networks hat unter dem Namen Junos Pulse Mobile Security Suite eine Komplettlösung für die Sicherheit von Smartphones vorgestellt. Die Suite ist für Unternehmen gedacht und ab sofort verfügbar. Endkunden sollen über ihre Mobilfunkprovider noch in diesem Jahr Zugriff auf Sicherheitsfunktionen des Pakets erhalten.

Die Junos Pulse Mobile Security Suite läuft laut Juniper auf allen mobilen Betriebssystem und Geräten. Enthalten sind Antiviren- und Antispam-Software, eine Firewall sowie Programme zur Fernüberwachung und -kontrolle. Es gibt eine Möglichkeit, ferngesteuert Daten zu sichern und wiederherzustellen. Außerdem kann man mit Hilfe der Software verlorene oder gestohlene Geräte orten und ferngesteuert Daten löschen.

Die Programme der Suite können auch eine Meldung schicken, falls die SIM-Karte aus dem Telefon entfernt oder durch eine andere ersetzt wurde. Auch Geräte, die sich über VPN (Virtual Private Networks) auf Basis von SSL (Secure Sockets Layer) mit einem Firmennetzwerk verbinden, werden geschützt. Mobilfunkprovider können ihren Kunden zusätzliche Dienste – zum Beispiel Kindersicherungen – anbieten.

Gleichzeitig mit dem Software-Angebot gab Juniper die Eröffnung eines Juniper Global Threat Center in Columbus im amerikanischen Bundesstaat Ohio bekannt. Dort sollen Bedrohungen für Mobilgeräte in aller Welt zentral untersucht werden. Zur Eröffnung präsentierte das Sicherheitszentrum die Ergebnisse einer von Juniper beauftragten Studie, die sich aus einer Befragung von 6000 Smartphone- und Tablet-Anwendern in 16 Ländern ergeben haben.

Laut Studie hat sich im vergangenen Jahr die Zahl der mobilen Schadprogramme um 250 Prozent vergrößert. Ein Unternehmen unter den ersten 15 auf der Fortune-Liste der angesehensten Unternehmen entdeckte, dass fünf Prozent seiner Mobilgeräte, 25.000 Stück, mit Schadprogrammen infiziert waren.

44 Prozent der Befragten hätten zugegeben, dass sie ihre Mobilgeräte neben dienstlichen auch zu privaten Zwecken einsetzten. Mehr als 80 Prozent hätten mit den Geräten ohne Wissen und Erlaubnis ihres Arbeitgebers auf das Firmennetzwerk zugegriffen. Auf neun von zehn Mobiltelefonen gab es wenig oder gar keine Sicherheitsvorkehrungen, schreiben die Juniper-Forscher.

Eine von 20 Applikationen des Android Marketplace verlange Rechte, mit denen sie ohne Wissen des Benutzers eine Telefonverbindung aufbauen könne. Mehr als 60 Prozent der gemeldeten Smartphone-Infektionen seien Spyware gewesen. 17 Prozent waren laut Juniper SMS-Trojaner, die das Konto des Anwenders mit zusätzlichen Gebühren belasten.

Der Markt für mobile Sicherheitslösungen wächst schnell. Im vergangenen Jahr hatte Lookout einen Sicherheitsdienst vorgestellt. Cisco beispielsweise bedient den Markt mit der Software AnyConnect Secure Mobility, und auch McAfee sowie Symantec haben Produkte im Angebot.


HIGHLIGHT

Malware für Android: echte Gefahr oder Übertreibung?

Antivirenhersteller warnen vor Schädlingen im Android Market und bieten kostenpflichtigen Schutz an. ZDNet erläutert, warum es faktisch keine Malware für das Google OS gibt, und ein Virenschutz nicht erforderlich ist.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago