Die US-Regulierungsbehörde Federal Trade Commission (FTC) hat ihre Untersuchung gegen Google eingestellt. Das Unternehmen muss wegen des unbeabsichtigten Mitschneidens von Daten aus ungeschützten WLAN-Netzen keine Geldstrafe zahlen.
In einem Brief an den Suchanbieter teilte die FTC mit, Google habe seine internen Datenschutzrichtlinien verbessert und ein offizielles Prüfungsverfahren eingerichtet. Deswegen werde die Angelegenheit nicht weiter verfolgt. „Aufgrund dieser Zugeständnisse beenden wir unsere Ermittlungen“, schreibt David Vladeck, Direktor der Abteilung Verbraucherschutz der FTC. Google solle angemessene Regeln entwickeln und umsetzen, um mögliche Datenschutzrisiken zu identifizieren.
Im Mai hatte Google eingestanden, dass in den vergangenen vier Jahren bei weltweiten Street-View-Fahrten Daten aus ungesicherten WLAN-Netzen gesammelt und gespeichert wurden. Eine Untersuchung der kanadischen Regierung ergab, dass die Daten mitgeschnitten wurden, weil es ein Google-Ingenieur versäumt hatte, die Beschreibung des Street-View-Codes gemäß den Unternehmensrichtlinien der Rechtsabteilung vorzulegen.
In der vergangenen Woche räumte der Suchanbieter ein, es seien auch vollständige E-Mails, Passwörter und URLs erfasst worden. Es gebe keine Hinweise auf einen Missbrauch der Daten. Zudem will Google das Sammeln von Daten über WLAN-Hotspots für den Kartendienst endgültig stoppen.
In einem Blogeintrag kündigte Google an, es werde seine Mitarbeiter im Dezember über die Bedeutung des Datenschutzes aufklären. Projektleiter müssen künftig außerdem ein sogenanntes „Privacy Design Document“ erstellen, das beschreibt, wie Nutzerdaten in ihrem Projekt geschützt werden. Diese Dokumente sollen von Vorgesetzten und internen Prüfern kontrolliert werden.
Die Ermittlungen anderer Datenschutzbehörden in den USA dauern noch an. Unter anderem untersuchen 30 US-Bundesstaaten den Datenschutzskandal.
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