Riesenbildschirm und Froyo: HTC Desire HD im Test

Hinsichtlich der Ausstattung erfüllt das Desire HD alle Erwartungen an ein hochwertiges Smartphones. Quad-Band-GSM, UMTS mit HSDPA, WLAN, GPS und Bluetooth sind selbstverständlich, bei WLAN kommt der aktuelle n-Standard zum Einsatz, bei Bluetooth die nicht mehr ganz aktuelle Version 2.1. Den schnelleren Kurzstreckenfunk in der Version 3.0 gibt es derzeit nur bei Samsung.

Das 4,3-Zoll-Display bietet mit 800 mal 480 Pixeln die gleiche Auflösung wie der kleine Bruder Desire. Damit wirkt die Anzeige gestochen scharf. Bei der größeren Diagonale hätte man sich über mehr Bildpunkte gefreut – beispielsweise über die 960 mal 640 Bildpunkte, die das neue iPhone 4 auf seinem deutlich kleineren 3,5-Zoll-Display zu bieten hat. Beim Desire HD kommt ein LCD zum Einsatz. Das OLED-Experiment hat HTC aufgrund der Lieferschwierigkeiten beim Desire, das inzwischen auch mit LCD ausgeliefert wird, offensichtlich vorerst auf Eis gelegt.

Herzstück des HTC Smartphones ist ein neuer Snapdragon-Prozessor, der unverändert mit 1 GHz getaktet ist. Die neue Architektur soll für eine Geschwindigkeitsverbesserung sorgen. Tatsächlich erreicht das Gerät im Quadrant Benchmark 1909 Punkte – und damit deutlich mehr, als ZDNet jemals bei einem Android-Smartphone gemessen hat. In der Praxis reicht das für flüssiges Arbeiten, schnelle Applikationswechsel, und komplett ruckelfreies Scrollen und Zoomen bei hochauflösenden Bildern sowie umfangreichen Webseiten. Spätestens jetzt scheint Apples Vorsprung in diesen Punkten eingeholt zu sein.

Dem Desire HD stehen 768 MByte RAM zur Verfügung. Diese vergleichsweise hohe Arbeitsspeicher-Ausstattung sorgt neben dem Prozessor für schnelle Reaktionszeiten. Der integrierte Flash-Speicher ist mit 1,5 GByte mäßig ausgefallen. Dem Nutzer stehen gut 1 GByte für die Installation von Apps zur Verfügung, den Rest belegt das System. Eine sogenannte „interne SD-Karte“, die beispielsweise beim Samsung Galaxy S vorkommt und neben dem Apps-Speicher auch Kapazität für Fotos, Videos und andere zur Verfügung stellt, gibt es aber nicht. Wer also Fotos schießen oder Dateien kopieren möchte, muss eine MicroSD-Speicherkarte einsetzen.

Software

Vorinstalliert ist die aktuelle Android-Version 2.2. Zum Einsatz kommt natürlich das HTC-eigene Sense-Interface, das im Vergleich zum Desire nochmals etwas modifiziert wurde. Sonderlich groß sind die Unterschiede zumindest auf den ersten Blick nicht. Man kann es nicht unbedingt als Revolution bezeichnen, dass die Plus-Taste, die bisher die sieben Homescreen-Seiten um Widgets, Verknüpfungen und anderes erweitert hat, nun „Personalisieren“ heißt und auch Zugriff auf die Klingeltoneinstellungen ermöglicht.

Ein besonderes Schmankerl ist die neue HTC-Sense-Oberfläche. Hier hat sich einiges getan, wobei die Bezeichnung Oberfläche schon fast eine Untertreibung ist. Es gibt eine komplette Integration in den Online-Dienst HTCSense.com, der beispielsweise das Orten des Gerätes im Falle eines Diebstahls oder Verlusts ermöglicht, ein Online-Backup von Einstellungen, Kontakten, Nachrichten et cetera anlegt und so weiter.

Besonders interessant ist der HTC-eigene Kartendienst Locations der zusätzlich zu Google Maps installiert ist. Auf Wunsch kann man Kartenmaterial von verschiedenen Ländern über WLAN auf das Gerät laden und dann beispielsweise im Urlaub kostenlos offline benutzen. So soll auch Scrollen und Zoomen auf der Karte flüssig und verzögerungsfrei ablaufen. Eine echte Navi-Software mit Sprachanweisungen ist aber nicht von Haus aus integriert. Wer Locations zur Navigation nutzen möchte, muss ein kostenpflichtiges Paket buchen. Alternativ ist die kostenlose, Google-eigene Navigationssoftware installiert. Sie funktioniert aber nur mit einer bestehenden Internet-Verbindung.

HTC hat außerdem DLNA integriert. Damit ist es mit entsprechend ausgestatteten TVs möglich, kabellos über WLAN Fotos und Videoclips anzusehen. Wer noch keinen DLNA-kompatiblen HDTV zu Hause stehen hat, wird Ende dieses Jahres eine Box von HTC kaufen können.

Selbstverständlich gibt es Zugriff auf den Android-eigenen App Store namens Market. Hier stehen inzwischen über 100.000 Apps und Spiele zum Download bereit.

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ZDNet.de Redaktion

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