Der bekannte Bildschirmtester Raymond Soneira hat die automatische Helligkeitseinstellung von Smartphones untersucht. Sein Urteil: Dieses Werkzeug ist nach dem heutigen Stand der Technik ohne Funktion. Er bezieht sein Urteil auf drei Testgeräte: iPhone 4, Samsung Galaxy S und HTC Desire. Soneira ist Autor des verbreiteten Testtools Displaymate.
Soneira hat einen langen Artikel zu diesem Problem auf seine Site gestellt. Er beschreibt darin, wie ein solcher Sensor arbeiten sollte und wie er in der Realität arbeitet. Er belegt auch, dass Umgebungslichtsensoren fast immer die falschen Daten sammeln, um die optimale Helligkeit zu bestimmen.
Soneira schreibt: „Ein Lichtsensor in einem Smartphone ist Ihrem Kopf zugewandt. Er misst die Helligkeit Ihres Gesichts statt des Umgebungslichts hinter und neben dem Telefon. Tatsächlich reguliert aber letzteres die Empfindlichkeit Ihrer Augen und sollte herangezogen werden.“
Außerdem fehle den Smartphones eine Möglichkeit, eine persönliche Normhelligkeit einzustellen, auf die jede automatische Anpassung bezogen werde. Besonders schlecht sei die Helligkeitsanpassung des iPhone 4: Sie verhalte sich bizarr, mache den Bildschirm in Innenräumen grundsätzlich zu hell und im Freien zu dunkel. Soneira hält sie für „ineffizient und verschwenderisch“.
Umgebungslichtsensoren sind in HDTVs und Monitoren zu einem nützlichen Feature geworden, obwohl Soneira auch hier einschränkt. Sie reduzieren im Idealfall die Belastung für die Augen, indem sie den Helligkeitsgrad dem Umgebungslicht anpassen. In Smartphones könnten sie einen zweiten Vorteil haben, nämlich die Akkulaufzeit unter günstigen Umständen zu verlängern. Genau das ist Soneira zufolge nicht der Fall. Er schreibt, die automatische Helligkeitsanpassung werde von Handyherstellern nur als Marketing-Feature verwendet.
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