Fujitsus Pläne für die Cloud

Alle großen IT-Infrastrukturanbieter bemühen sich derzeit, ihre Angebote Cloud-tauglich zu machen. Die meisten sind zwar im Marketing schon so weit, technologisch hinken sie aber noch hinterher. Schuld daran ist zum Teil die enorme Komplexität des Cloud Computing. Denn während für den Nutzer der Dienste wirklich vieles einfacher wird, müssen die Anbieter mit vielfältigeren und höheren Anforderungen zurechtkommen.

Die Ansätze zur Bewältigung dieses Problems unterscheiden sich – auch, weil die Anbieter einen unterschiedlichen Hintergrund haben. Amazon und Google, beide im Massengeschäft groß geworden, kommen schlecht mit individuellen Ansprüchen zurecht. Hewlett-Packard und Oracle dagegen verfügen beide über langjährige Erfahrung im Großkundengeschäft. Sie kaufen sich die jeweils noch fehlenden Bausteine für viel Geld zusammen. Der Anspruch, alles aus einer Hand zu liefern, stößt aber nicht bei allen Kunden auf Gegenliebe und wurden in letzter Zeit auch schon von Analysten gerügt.

Fujitsu geht einen anderen Weg. Der Hersteller hat seinen Servicebereich in den vergangenen Jahren ständig ausgebaut und unter dieser Flagge bislang einiges vermarktet, was inzwischen mit dem Cloud-Label verkauft wird. Um die Angebote ohne teure Zukäufe auf eine breite und einheitliche Basis zu stellen, haben sich die Japaner kürzlich entschieden, eng mit Microsoft zusammenzuarbeiten.

Im Rahmen der Partnerschaft läuft einerseits Microsofts Windows-Azure-Plattform künftig in Rechenzentren von Fujitsu. Andererseits bietet Fujitsu neue Cloud-Services auf Basis von Windows Azure an. Das wirkt sich zuerst in den japanischen Rechenzentren aus. Das erste „Azure-Rechenzentrum“ wird Ende 2010 das Fujitsu Tatebayashi System Center sein. Weitere Rechenzentren – auch in Deutschland – sollen folgen. Fujitsu will weltweit eine Reihe von Services anbieten, die auf der Windows Azure Plattform basieren.

Außerdem setzt Fujitsu als einer der ersten auf die von Microsoft bisher nur limitiert freigegebene „Windows Azure Plattform Appliance“. Sie soll sich als Komplettlösung für große Service-Provider und Betreiber von eigenen Rechenzentren etablieren. Im Rahmen der Kooperation arbeiten beide Firmen derzeit an einer Appliance, die unter der Marke Fujitsu auf den Markt kommen wird. Diese sollen Kunden in ihren eigenen Rechenzentren betreiben.

Detaillierte Informationen dazu sind während der Fujitsu-Hausmesse Visit Ende November zu erwarten. ZDNet sprach im Vorfeld mit Andre Kiehne, Vice President Services Technology Solutions, über die Cloud-Strategie von Fujitsu, die Pläne hinsichtlich der Azure Appliance, und wie Fujitsu sich mit seinem Cloud-Angebot vom Wettbewerb abheben will.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago