Facebook hat eingeräumt, dass Entwickler von Facebook-Anwendungen Nutzerdaten an eine Firma verkauft haben, die mit Daten handelt. Die betroffenen Entwickler wurden als Folge für einen Zeitraum von sechs Monaten von Facebook ausgeschlossen.

Mitte Oktober hatte das Soziale Netzwerk einen Bericht des Wall Street Journal bestätigt, wonach viele der beliebtesten Facebook-Apps persönliche Daten an Werbefirmen und auf Internet-Tracking spezialisierte Unternehmen übermittelten. Mindestens 25 Drittunternehmen sandten User-IDs, mit denen die Namen von Nutzern ermittelt werden können, an Dritte.

„Bei der Untersuchung der versehentlichen Weitergabe von User-IDs haben wir einige Fälle entdeckt, in denen ein Daten-Broker Entwickler für die IDs bezahlt hat“, schreibt Facebook-Entwickler Mike Vernal in einem Blogeintrag. Facebook nehme diesen Verstoß gegen seine Nutzungsbestimmungen sehr ernst, auch wenn keine persönlichen Daten verkauft worden seien und User-IDs keinen Zugriff auf persönliche Daten ermöglichten.

Die Sperre von sechs Monaten betreffe weniger als zwölf zumeist kleinere Entwickler, so Vernal weiter. Facebook habe sie zudem dazu verpflichtet, ihre Datenschutzregeln zur Prüfung vorzulegen, um die Einhaltung der Facebook-Bestimmungen zu gewährleisten.

Unklar ist, ob es sich bei dem Datenhändler um das in San Francisco ansässige Start-up Rapleaf handelt, das Daten von Facebook-Anwendungen erhalten hat. Das Unternehmen betreibt eine Personen-Suchmaschine. Nach Angaben von Facebook hat Rapleaf zugestimmt, alle User-IDs zu löschen und sich künftig nicht mehr auf Facebook zu engagieren.

Facebook betonte, es habe „niemals und werde niemals Nutzerdaten verkaufen.“ Datenhändler würden grundsätzlich nicht toleriert.

Der Grund für die Weitergabe der Daten waren laut Facebook sogenannte „Referrer-URLs“, die Websites sagen, von welcher Site aus ein Nutzer weitergeleitet wurde. Es existiere schon eine technische Lösung für dieses Problem. Zudem habe man Entwickler dazu verpflichtet, bei der Zusammenarbeit mit Werbefirmen künftig anonyme IDs zu verwenden.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

1 Tag ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

1 Tag ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

1 Tag ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

2 Tagen ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

2 Tagen ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

2 Tagen ago